In der Lyrik bewährte sich lebendige Sprachkraft noch oft in mehr oder minder überkommenen Formen, so bei W. Bergengruen, Erich Kästner, M. Kessel, W. Lehmann, W. von Niebelschütz, E. Roth, G. von der Vring.
Andererseits mehrten sich die Experimente, sprachlichen Neuland zu erobern und die bisherige Gattungspoetik aufzulösen. So wird denn in den Reduktionen, Konstellationen, Textschliffen oder in der Letterngrafik "konkreter Lyrik" (Eugen Gomringer, E. Jandl, Friederike Mayrökker [* 1924], die "Wiener Gruppe" (Artmann, Bayer, Rühm, Wiener), Bense (Computer-Poesie)) eine "reine Schönheit" des Sprachmaterials im abstrahierten Wortstilleben angesteuert, bei der alles Metaphysische und Sinndeutende, ja die Mitteilungsfunktion überhaupt belanglos und zum Ballast wird.
Textbeispiel: Konkrete Lyrik
Jandl: klare gerührt (Auszug aus dem 17seitigen Zyklus)
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kl erührt kl erührt g r
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Doch neben solchen antimetaphysischen Tendenzen kamen zahlreiche Lyriker zu Wort, die eigene politische Aussagen mit moderner Darstellung vereinten; sie zählten sich zur Politischen Lyrik und waren zumeist von der Chiffrensprache vom Dadaismus oder Surrealismus beeinflußt. Hierher gehören : Bachmann ("Die gestundete Zeit"), Erich Fried, Paul Celan ("Sprachgitter"), Hans Magnus Enzensberger ("Landessprache"), W. Höllerer, H. Piontek, P. Rühmkorf.
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