Personen: Doktor Stockmann, Frau Stockmann, Petra, Ejlif, Morten, Peter Stockmann (Stadtrichter), Morten Kiil, Hovstad, Billing, Horster, Aslaksen, Bürger
Die Hauptperson in dem Buch "Ein Volksfeind" ist Dr. Stockmann. Er ist die zentrale Figur, um den sich die Geschichte dreht. Er hat die Idee eines Stadtbad zu errichten und sein Bruder Peter setzt sie um. Er arbeitet in dem hiesigen Stadtbad, das neu gebaut wurde und der Stadt Wohlstand bescheren soll. Stockmann überprüft routinemäßig das Wasser der Anlage, wobei er feststellt, dass das Wasser verseucht ist und für den Badbetrieb ungeeignet ist. Stockmann will seine Erkenntnisse an die Öffentlichkeit weitergeben, stößt aber bei einigen Leuten auf Widerstand (zB Stadtrichter). Bei einer öffentlichen Gegenüberstellung wird der Fall publik und die Aktien der Badeanstalt sinken rapide. Stockmann bleibt beinhart hinter seinen Forderungen und verliert dann auch Haus und Anstellung. Dennoch will er weiterhin seinen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit führen.
Interpretation:
Stockmann macht das Richtige und bringt den Fall an die Öffentlichkeit. Eigentlich hilft er der Stadt; währen zB Erkrankungen an Badbesuchern aufgetreten, wäre die Stadt noch mehr in Bedrängnis gekommen. Dennoch hat der Bau viel Geld gekostet und da ein Umbau wieder viel Geld kosten würde, kommt dieser nicht in Frage. Die Stadt will statt dessen den Dr. Stockmann mundtot machen und die Veröffentlichung verhindern. Kennen wir das nicht? Darf man in Ö wirklich alles sagen? Kann man unbeschränkt Behauptungen aufstellen, auch wenn sie wahr sind? Ambitionierte Leute werden oft in die Schranken verwiesen, da sie mit gewissen Meinung und Äußerungen Politiker oder machtvollen Personen vor den Kopf stoßen. Aktuelles Beispiel Proporz: Man kann in einem Fachgebiet noch so gut sein, wenn man kein "Parteibücherl" einer bestimmten Fraktion besitzt oder negative Aussagen über wichtige parteieigene Politiker tätigt, wird man nie höhere Beamtenpositionen erreicht. Die Bürger haben im Buch keine eigene Meinung. Sie hören ihre Volksvertreter und stellen sich auf ihre Seite, wenn sie auch beim Hören der Anklagepunkt laut aufschreien. Dieses Buch behandelt ein sehr aktuelles Thema und es hat mir gut gefallen. Ibsen verwendet hat einen sehr flotten und angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es, die Fakten in einer attraktiven Geschichte zu verpacken.
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