In vielen Buchrezensionen wird der Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind hoch gelobt. Der Spiegel vergleicht "Das Parfum" beispielsweise mit "Im Westen nichts Neues", doch ist meiner Meinung nach der Roman von Patrick Süskind durchaus gelungen, jedoch reicht er an hohe Literatur, wie die von Brecht nicht heran und stellt somit für mich nichts Besonderes dar.
Die Sprache ist sehr einfach gehalten und ich kann keinen eigenen Schreibstil des Autors erkennen. Zwar verwendet er häufig das Stilmittel von Vergleichen, welche er in viel zu langen Sätzen umsetzt, über andere Stilmittel kommt er allerdings kaum hinaus.
Die Handlung verläuft sehr geradlinig und chronologisch in sehr vielen kurzen Kapiteln. Wobei sich Süskind nicht die Mühe macht, alles in einen großen Kontext einzuordnen, sondern sich legendlich auf seinen Helden, den genialen und abscheulichen Grenouille beschränkt. Dies gelingt ihm jedoch außerordentlich gut, indem er ihm viel Zeit zum Entwickeln lässt. Wie jedoch auch schon der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bemängelt hat, verliert der Roman zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich an Zielstrebigkeit und man bekommt das Gefühl, Süskind hätte nicht mehr gewusst, was er hätte schreiben sollen und hätte sich aus lauter Einfallslosigkeit überlegt, Grenouille verlässt erst einmal seine Heimat und zieht sich in die Berge zurück. Wer jedoch diese Durststrecke übersteht wird mit einem spannenden Ende belohnt. So beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit zwischen dem zweiten Konsul Antoine Richis mit seiner Tochter, von dessen Duft Grenouille besessen ist und Grenoille und der Leser erfährt von einer Massenorgie, die durch Grenouilles Manipulationskünste ausgelöst wird.
Schlussendlich, ist meiner Meinung nach "Das Parfum" die ideale Urlaubsliteratur, für denjenigen, der nichts tuend am Strand liegen möchte, jedoch nicht geeignet für Menschen, die wirkliche Literatur erfahren möchten.
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