Bis in die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts vermag niemand vom Schreiben zu leben. Der "freie" Schriftsteller scheitert zumeist an seiner finanziellen Situation. Doch nach dem Wiener Kongress kommt es zu einer schnell steigenden Buchproduktion. Diese Steigerung wird durch die Entwicklung technischer Neuerungen ermöglicht, wie etwa die Papiermaschine, die Schnelldruckpresse und das Verfahren der Stereotypie.
1819 wird eine für alle Staaten des Deutschen Bundes geltende Vorzensur eingeführt. Davon sind alle Publikationen unter 320 Seiten betroffen, dazu zählen Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Flugblätter. Umfangreichere Werke können jedoch auch nach der Fertigstellung noch verboten und eingezogen werden. Autoren und Verleger versuchen nun, mit Hilfe von Sammelbänden, großer Schrift oder breiten Rändern die Vorzensur zu umgehen. Manche Schriftsteller gehen ins Exil, besonders nach England oder Frankreich, wie Ludwig Börne oder Heinrich Heine. Trotz der strengen Zensur erlebte das Wiener Theater eine neue Blütezeit, die in den Volksstücken von Ferdinand Raimund und Johann Nestroy ihre Krönung fand.
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