Damit meinen die Dichter und Schriftsteller, dass sie die Geschichten aus dem Ausland verwenden und sie neu gestalten.
Die Bestseller der 50er Jahre sind Übersetzungen aus dem westlichen Ausland. In wenigen Jahren erreichen diese Bücher Auflagen von hunderttausenden Exemplaren. Möglich wird dies auch durch die neuartigen Taschenbücher.
Ihre hohen Auflagen und ihr niedriger Preis revolutionieren den Büchermarkt und machen "gute Literatur" für alle zugänglich.
Das Bildungsbürgertum greift auf vertraute literarische Muster zurück. Viel gelesen werden neben den Weimarer Klassikern prominente Romanciers wie Franz Kafka, Hermann Hesse und Thomas Mann, ferner Autoren der \\\"inneren Emigration\\\" wie Ernst Jünger und Werner Bergengruen.
Die Gegenwartsliteratur erhält ihre Impulse vor allem durch die "Gruppe 47", in der sich junge Schriftsteller zusammenfinden. Die Gruppe erwirbt sich schnell den Ruf einer literarischen - gesellschaftskritischen Instanz und bestimmt für zwei Jahrzehnte die westdeutsche Literaturentwicklung entscheidend mit. Seit 1950 vergibt sie alljährlich einen vielbeachteten Preis für Werke der jungen deutschen Gegenwartliteratur.
4. Theaterstücke:
Obwohl Günter Grass wohl genug literarische Erfahrungen haben sollte und auch mehrere Stücke schrieb, hat er sich auf der Bühne nie durchsetzten können. Besonders die frühen Theaterstücke brachten es nur zu wenigen Aufführungen und brachten ihm keine Achtungserfolge.
1957 kam sein erstes Stück, der Zweiakter "Hochwasser" ins Theater. Dort steigt in einem Haus das Regenwasser immer weiter nach oben und in den verschiedenen Etagen werden die Bewohner typisch kleinbürgerlich dargestellt. Jeder hat etwas anderes zu erzählen sei es über Bibelverse oder Reisegeschichten und so weiter. Dann sinkt das Wasser, ein Prüfer will den Schaden taxieren und manch einer hat Probleme mit der wiedereinkehrenden Normalität. Das ganze wird distanziert von zwei Ratten kommentiert. Obwohl es vorrangig um Theatervergnügen geht, kann man das Stück in Richtung von Grass Meisterwerk der "Blechtrommel" und NS-Vergangenheit deuten.
Im 58er Werk "Onkel, Onkel" geht es um das Schicksal des Systematikers Bollin, der gerne jemanden umbringen möchte, aber nicht ernst genommen wird. Bollin wird von den potentiellen Opfern so zugeredet, dass ihm keine Gelegenheit bleibt zu töten. Am Ende wird er selber erschossen. Stärker als sonst, scheint bei diesem Stück das absurde Theater hinein zu spielen. Parallelen zeigt das Stück zu den ebenfalls systematisch vollzogenen Verbrechen der Nazis. Auch dieses Stück hatte im Verglich zur etwa zeitgleich erschienenen "Blechtrommel" nur wenig Erfolg.
Die meisten Theaterstücke von Günter Grass kann man vergleichen mit der "Blechtrommel", da manche Details gleich sind mit der "Blechtrommel".
Neben diesen drei vorgestellten Stücken schrieb er noch zwei Ballette ("Stoffreste" und "Die Vogelscheuche") sowie 5 größere Theaterstücke ("Noch zehn Minuten bis Buffalo", "Die bösen Köche", "Die Plebejer proben den Aufstand", "Coriolanus" und "Davor") und zwei kleinere Theaterstücke ("Beritten hin und zurück" und "Goldmäulchen").
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