Sprachlich - Stilistische Mittel
Wolfgang Borchert verwendet in seiner Kurzgeschichte viele Adjektive "windüberheulten nachtleeren Bahnsteig in der großen grauverrusten mondeinsamen Halle" (Z.1-2). Diese dienen dem Leser dazu, dass er sich die Umgebung und die Situation besser vorstellen kann. Metapher wie "mondeinsam" (Z.7), "Fischschrei" (Z.7), "Giraffe" (Z.22) findet man in "Bleib doch, Giraffe" einige.
"Fischschrei" verbindet der Leser meist automatisch mit Hilfeschreien, die jedoch vergebens sind. Das wollte Borchert damit erreichen. Viele der Metaphern sind Neologismen, wie z.B. "mondeinsam" (Z.7), "Fischschrei" (Z.7).
Die ständigen Wiederholungen "Und leer. Leer, leer, leer." (Z. 3) wirken noch bedrückender und intensiver auf den Leser.
Der Mann in der Kurzgeschichte denkt oft an Kriegsbilder, die er bereits erlebt hat und die er vielleicht bald wieder sehen wird. Um diese schrecklichen Gedanken besser dar zustellen, werden viele Wörter aus dem Bereich des Krieges verwendet "und die Hände halten Handgranaten" (Z.32-33) oder "Da schob sie den Stahlhelm wieder in die Stirn" (Z.38). Außerdem findet man viele Begriffe aus dem Bereich der Tiere und des Wassers "Fischschrei" (Z.7), "Finsternisschrei des einsamen Tieres im eigenen Meer" (Z.10).
"Kein Schwarz war so schwarz wie die Finsternis" (Z.13-14) ist ein gutes Beispiel für einen Vergleich in der Kurzgeschichte. Dieser Vergleich soll dem Leser alles noch erkenntlicher machen. Besonders häufig liest man "Giraffe", was eine Personifikation ist. Giraffe soll den Charakter des Mannes darstellen.
Verschiedene Satzbauten sind ebenfalls in der Kurzgeschichte vorhanden. So findet man z.B. kurze Hauptsätze "Er stand am Ende der Welt" (Z. 12), Parataxen "Da schob sie den Stahlhelm wieder in die Stirn. Ihr dunkles Haar glänzte matt." (Z. 38), Hypotaxen "Und der Schrei zerreißt dein Gesicht und macht Kuhlen voll Angst und geronnener Gefahr darin" (Z.8-9), Anaphern "Du bist eine Giraffe, du Langer, eine sture Giraffe"(Z.22) und Ellipsen "Wie alle." (Z. 23).
Die kurzen Hauptsätze erleichtern dem Leser das Lesen. Die Parataxen, also die Aneinanderreihung von Hauptsätzen wirken beim Lesen sehr abgehackt.
Im Gegensatz zu den Parataxen sind die Hypotaxen. Sie verbinden die Haupt- und Nebensätze und wirken so manchmal auf den Leser, als habe der Satz kein Ende. Hypotaxen sind meist schwerer zu verstehen, da sie länger und verschachtelter sind. Anaphern dienen wiederum dazu, dass dem Leser alles noch stärker dargestellt wird. Die unvollständigen Sätze (Ellipsen) wirken wie Ergänzungen, die nicht mehr in den Satz zuvor gepasst haben.
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