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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Über max frisch selbst


1. Drama
2. Liebe

Leben Über Max FRISCH selbst: Max Frisch ist am 15. Mai 1911 in Zürich geboren und lebt heute noch in seiner Geburtsstadt und in Berzona.
Einige seiner wichtigsten Prosaveröffentlichungen:
Tagebuch 1946-1949

Homo faber (1957)
Einige seiner wichtigsten Stücke:
Don Juan oder die Liebe zur Geometrie (1953)
Andorra (1961)

1911 geboren in Zürich am 15. Mai als Sohn eines Architekten.
Er besuchte das Realgymnasium in Zürich. Anschließend brach er das Studium der Germanistik ab und arbeitete als freier Journalist. Er studiert dann Architektur an der ETH in Zürich (Diplom) und eröffnet ein Architekturbüro in Zürich noch während seiner Militärdienstzeit als Kanonier.
1948 kam er in Kontakt mit Bertold Brecht in Zürich.
1954 löst er das Architekturbüro wieder auf und arbeitet als freier Schriftsteller.
Er unternahm sehr viele Reisen und erhielt viele Auszeichnungen:

1991 gestorben am 4. April in Zürich.


Seine wichtigsten Werke:

1950 Tagebuch 1946 - 1949 - Prosaerzählung
1951 Graf Öderland
1953 Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie
1954 Stiller - Prosaerzählung
1957 Homo faber - Prosaerzählung
1958 Biedermann und die Brandstifter

1961 Andorra
1964 Mein Name sei Gantenbein - Prosaerzählung
1967 Biographie: Ein Spiel
1972 Tagebuch 1966 - 1971 - Prosaerzählung
1974 Dienstbüchlein - Prosaerzählung
1975 Montauk - Prosaerzählung
1978 Triptychon. Drei szenische Bilder
1978 Der Traum des Apothekers von Locarno - Erzählung
1979 Der Mensch erscheint im Holozän - Erzählung
1982 Blaubart - Erzählung




A N D O R R A

1961 Uraufführung von \"Andorra\" -- 12 Jahre nach der Entstehung der Prosaskizze
Die Fabel des Stückes ist in den "Tagebüchern 1946 - 1949" unter dem Titel "Der andorranische Jude" enthalten.

Aufbau: 12 Bilder ==> Handlungsebene und eingeschobene \"Vordergrund\" - Szenen (zeitversetzt).

Ort: unbestimmter Ort im Süden

Stück:

Andorra ist nicht ident mit dem Pyrenäenstaat, sondern ein Modellfall für die Charakterlosigkeit und die Herzlosigkeit einer Gemeinschaft, die sich von den "Schwarzen" des Nachbarstaates bedroht fühlt und schließlich besetzt wird. Andri wird von seinem Vater, dem Lehrer, als ein aus dem Nachbarstaat gerettetes Judenkind ausgegeben, doch ist er sein Uneheliches Kind von einer "Schwarzen". Der Geistliche überredet Andri zur Norm seines "Andersseins", beim Wirt und beim Tischler wird er als Jude behandelt und so entwickelt er zwangsläufig Eigenschaften, die seine Umgebung als jüdische Eigenschaften von ihm erwarten.

Damit aber liefert er selber die Argumente, die seine Umgebung braucht, um ihn zu ächten. Als die Schwarzen Andorra besetzt haben und die Leute zur Judenschau treiben, stellt sich Andri. Der Jude der keiner ist wird umringt, geschlagen, verhaftet und ermordet. Vergeblich versucht der Lehrer, sich in letzter Minute zu ihm zu bekennen, vergeblich ringt des Lehrers Tochter Barblin, die ihn liebt und als Bruder erkennen muß, um sein Leben. Barblin endet im Wahnsinn, der Lehrer durch Selbstmord.

Nach jedem Bild treten einzelne Andorraner vor einen Zeugenstand und bekennen sich mit gutem Gewissen als unschuldig. Feigheit und Vorurteil haben alle beherrscht und alle sind dadurch mitschuldig geworden.




1.) Antisemitismus als Vorurteil

Frisch bezieht hier teilweise persönliche Gefühle mit ein
(Seine Freundin war Jüdin - er hat sie nicht geheiratet)
Vorurteile gegenüber Juden: °) Liebe zum Geld
°) kein Bezug zum Vaterland - sie kaufen es ja
°) sie haben die Hitze der Leidenschaft und

°) die Kälte des Verstandes

°) ==> sie haben kein Gemüt
°) Eine Verbeugung von ihnen ist wie eine Art Vorwurf an alle anderen, daß sie Juden sind. (geschäftige Höflichkeit)

Es sind in dem Stück nicht nur die Nazis gemeint, sondern es ist eine allgemeine Kritik.
Andorra = Modell für etwas das immer und überall passieren kann.

Andri will die wirkliche Wahrheit nicht erkennen. Sein Pflegevater, der Lehrer sagt ihm, daß er kein Judenkind sei, daß er gerettet habe, sondern daß er sein Sohn sei (mit einer Schwarzen). Doch dieses Geständnis kommt zu spät, es glaubt ihm niemand mehr.


Pater: \"Akzeptiere, daß du anders bist. Nimm deine Rolle an.\"
=> Auch er ist schuldig und er sieht dies auch ein.
\"Die Kirche ist nicht so weiß wie es erscheint.\"

Doktor: Andri muß Zunge zeigen und \"Aaaaaandorra\" sagen.
Doktor ist ein Versager -- aber: ein strammer Andorraner
Die Juden sind an seinem Versagen schuld.
Auch er wird schuldig an Andri.







MAX FRISCH


1911 geboren in Zürich am 15. Mai als Sohn eines Architekten.
Er besuchte das Realgymnasium in Zürich. Anschließend brach er das Studium der Germanistik ab und

arbeitete als freier Journalist.
Er studiert dann Architektur an der ETH in Zürich (Diplom) und eröffnet ein Architekturbüro in Zürich
noch während seiner Militärdienstzeit als Kanonier.
1948 kam er in Kontakt mit Bertold Brecht in Zürich.
1954 löst er das Architekturbüro wieder auf und arbeitet als freier Schriftsteller.

Er unternimmt sehr viele Reisen: °) Balkan
°) Deutschland, Italien, Frankreich

°) Prag, Berlin, Warschau
°) Einjähriger Aufenthalt in den USA, Mexiko

°) USA, Mexiko, Kuba
°) in die arabischen Staaten
°) Wohnsitz in Rom (1960 - 1965) - dann im Tessin (Schweiz)
°) Israel

°) UdSSR (2-mal), Polen
°) Aufenthalt in Japan

°) Aufenthalt in den USA (2-mal)

Er erhielt viele Auszeichnungen: °) Conrad Ferdinand Meyer-Preis - 1938
°) Rockefeller Grant for Drama - 1951
°) Wilhelm Raabe-Preis der Stadt Braunschweig - 1955
°) Georg Büchner-Preis - 1958
°) Literaturpreis der Stadt Zürich - 1958
°) Literaturpreis von Nordrhein-Westfalen - 1963
°) Schiller-Preis des Landes Baden-Württemberg - 1965
°) Großer Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung - 1974
°) Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - 1976
°) Neustadt-Literatur-Preis - 1986
°) Heinrich Heine-Preis der Stadt Düsseldorf - 1989

1991 gestorben am 4. April in Zürich.



Seine wichtigsten Werke:

1950 Tagebuch 1946 - 1949 - Prosaerzählung
1951 Graf Öderland
1953 Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie
1954 Stiller - Prosaerzählung
1957 Homo faber - Prosaerzählung
1958 Biedermann und die Brandstifter


1961 Andorra

1964 Mein Name sei Gantenbein - Prosaerzählung
1967 Biographie: Ein Spiel
1972 Tagebuch 1966 - 1971 - Prosaerzählung
1974 Dienstbüchlein - Prosaerzählung
1975 Montauk - Prosaerzählung
1978 Triptychon. Drei szenische Bilder
1978 Der Traum des Apothekers von Locarno - Erzählung
1979 Der Mensch erscheint im Holozän - Erzählung
1982 Blaubart - Erzählung




A N D O R R A


1961 Uraufführung von \"Andorra\" -- 12 Jahre nach der Entstehung der Prosaskizze



Aufbau: 12 Bilder ==> Handlungsebene
und eingeschobene \"Vordergrund\" - Szenen (zeitversetzt)

Ort: unbestimmter Ort im Süden (mediterran)

-) weiße Häuser, Piazza
-) wollte Bezug zu Nazideutschland vermeiden

Zeit: unbestimmte Gegenwart

ca. Zeit des Autors


Personen: zwei Gruppen: °) Sprechende
°) Stumme
Bei allen Personen ist die letzte Silbe betont,
nur beim Soldaten (Peider) wird die erste Silbe betont!





Das Andorra - Problem ca. 1946



Themenkomplexe:


1.) Antisemitismus als Vorurteil

Frisch bezieht hier teilweise persönliche Gefühle mit ein
(Seine Freundin war Jüdin - er hat sie nicht geheiratet)
Vorurteile gegenüber Juden: °) Liebe zum Geld
°) kein Bezug zum Vaterland - sie kaufen es ja
°) sie haben die Hitze der Leidenschaft und

°) die Kälte des Verstandes

°) ==> sie haben kein Gemüt
°) Eine Verbeugung von ihnen ist wie eine Art Vorwurf an alle
anderen, daß sie Juden sind. (geschäftige Höflichkeit)


2.) Andorra (= Chiffre) ==> Schweiz

Es wird das Kleinbürgerliche, Provinzielle kritisiert.
Andorraner kritisieren nur die Art, wie der Jude getötet wurde. - Sie vermissen ihn nicht.
Man redet nicht mehr davon, obwohl der Jude ein Andorraner war wie sie selber.
(Im Spiegel sehen sie aber, daß jeder von ihnen die Züge des Judas trägt.)


3.) Bildnis - Philosophie

\"Du sollst die kein Bildnis machen\"
-- nicht von Gott und nicht vom Menschen (stereotyp)

stereotyp: Bestimmte Eigenschaften werden einem bestimmten Menschen zugeordnet.
(Vorurteil)
Dieser Wehrt sich oder nimmt diese Eigenschaften wirklich an.
==> Du sollst dir von deinen Mitmenschen kein Bildnis machen.



ANDORRA -- ALLGEMEIN:


°) Es sind hier nicht nur die Nazis gemeint, sondern es ist eine allgemeine Kritik.

°) Andorra = Modell für etwas das immer und überall passieren kann.

°)Themen: Vorurteil

Antisemitismus
Stereotype: Fremdenstereotyp = Bild von außen aufgesetzt (= Heterostereotyp)
Autostereotyp = Bild von sich selbst

°) Andri regiert genau, wie man es von einem Juden erwartet.

Pater: \"Akzeptiere, daß du anders bist. Nimm deine Rolle an.\"
=> Auch er ist schuldig und er sieht dies auch ein.
\"Die Kirche ist nicht so weiß wie es erscheint.\"

Doktor: Andri muß Zunge zeigen und \"Aaaaaandorra\" sagen.
Doktor ist ein Versager -- aber: ein strammer Andorraner
Die Juden sind an seinem Versagen schuld.
Auch er wird schuldig an Andri.

°) Andri will die wirkliche Wahrheit nicht erkennen.
Sein Pflegevater, der Lehrer sagt ihm, daß er kein Judenkind sei, daß er gerettet habe,
sondern daß er sein Sohn sei (mit einer Schwarzen).
Doch dieses Geständnis kommt zu spät, es glaubt ihm niemand mehr.

Senora: hält den Leuten den Spiegel vor (= Mutter von Andri)
Mit ihrem Auftritt könnte sich alles ändern ==> es ändert sich aber nichts
==> = DEUS EX MACHINA (DEA EX MACHINA)




1.) BILD:

Barblin weißelt das Haus und erklärt dem Soldaten, der ein Auge auf sie geworfen hat, daß sie bereits verlobt sei.
Sie fragt auch den Pater, der vorbeikommt, ob dies alles wahr sei, was man über die Juden hört.
Doch in diesem Moment, steht bereit \"Jemand\" hinter ihr.

Der Lehrer versucht im Gasthaus mit dem Tischler das Lehrgeld für seinen Sohn Andri auszuhandeln.
Er merkt auch, daß ein Pfahl mit einem Strick aufgestellt wurde und ist beunruhigt.
Jetzt arbeitet Andri als Küchengehilfe beim Wirt und jedes Trinkgeld gibt er für die Musik aus.

Dort trifft er auch mit Peider, dem Soldat zusammen, der ihm erklärt, daß er seine Schwester mag.

(Auseinandersetzung)


Vordergrund -- Wirt: Er hat\'s ja selber geglaubt.

Ich bin nicht schuld.




2.) BILD:

Andri teilt Barblin überglücklich mit, daß er Tischler lernen darf.

Vordergrund -- Tischler: Im Grund habe sich es ja wohl gemeint mit ihm.
Ich bin nicht schuld, daß es später so gekommen ist.



3.) BILD:

Andri nimmt dankbar Fußballschuhe und einen schlechten Platz in der Fußballmannschaft von dem Tischlergesellen an, nur damit er nicht zum Außenseiter wird, und anders als die anderen sei.

Doch der Tischler stellt fest, daß Andri nicht geeignet sei für diesen Beruf, da der Sessel nicht stabil ist, den er gemacht hatte. (Es war aber der Stuhl, den der Geselle gefertigt hatte und nicht der von Andri.)
Es wäre besser für ihn eine Bürotätigkeit zu machen, dafür sei er besser geeignet als Jude.


Vordergrund -- Geselle: Ich wollte ja nachher reden mit ihm, aber da konnte man ja nicht mehr reden mit ihm.

Ich bin nicht schuld.



4.) BILD:

Andri ist krank und der Doktor untersucht ihn. Er läßt ihm \"Aaaandorra\" sagen.
Außerdem stellt er fest, daß er Juden regelrecht riechen könne. Andri steht auf und geht wortlos.

Sein Vater ist entsetzt und wirft den Doktor aus dem Haus.

Andri teilt nun mit, daß er Barblin heiraten möchte.
Doch der Vater lehnt schockiert ab. Andri bezieht dies, daß er Jude sei, und daß er dankbar sein müsse
gegenüber seinem Pflegevater, da er ihm ja das Leben gerettet habe.




5,) BILD:

Der Lehrer betrinkt sich. Er braucht Mut um Andri die Wahrheit zu sagen.




6.) BILD:

Andri sitzt auf der Schwelle zu Barblins Zimmer. Währenddessen ist der Soldat in ihr Zimmer eingedrungen
und schläft mit Barblin.

Nun kommt der Lehrer und will Andri alles erklären, doch Andri hört nicht auf ihn.
Andri spricht wieder mit Barblin, doch nun taucht aus dieser Tür Peider auf. Andri ist fassungslos.


Vordergrund -- Soldat: Befehl ist Befehl und muß durchgeführt werden.

Ich war Soldat.
Ich habe ihn nicht getötet.



7.) BILD:

Der Pfarrer spricht mit Andri, daß er doch das Jud-Sein annehmen solle.
Andri wehrt sich dagegen, er sieht sich nicht anders als die anderen.


Vordergrund -- Pater: Auch ich bin schuldig geworden damals.
Auch ich habe mir ein Bildnis gemacht und ihn an den Pfahl gebracht.






8.) BILD:

Alle sind aufgebracht im Gasthaus. Der Wirt hat eine Senora bewirtet - eine Schwarze.
Sie fühlen sich bedroht, sie glauben sie sei ein Spitzel.
Andri kämpft mit Peider, die Senora bekommt den Vorfall mit. Sie kümmert sich um Andri und spricht mit ihm.

Senora spricht auch mit dem Lehrer und macht ihm Vorwürfe, daß er Andri die Wahrheit verschwiegen hatte.




9.) BILD:

Die Senora sitzt mit Andri in der Stube des Lehrer zusammen. Sie sprechen miteinander. Andri mag sie.
Als sie geht, begleitet Andri sie ein Stück, doch sie möchte allein weitergehen und so kommt er zurück.

Nun wird Andri mitgeteilt, daß er kein Jude ist. Er akzeptiert aber diese Wahrheit nicht.
Er wiederholt ständig: \"wie es die anderen wollen\"
\"man hat mir gesagt\"

\"haben sie gesagt\"
Er hat auf das Bild geachtet, daß die anderen von ihm entworfen haben, und festgestellt, daß alle Eigenschaften auf ihn zutreffen. ( Feigheit, Geld, ...) Er erkannte, daß er so ist, wie die anderen es wollen.

Andri hatte schon ein Gespräch mit dem Pater. Damals war der Pater dominierend.
Diesmal ist Andri dominierend. -- \"Jetzt sprich ich\" (Rollentausch)
Er hat ja auch das Bild des Juden angenommen. => Pater ist hilflos.


Aufbau dieses Bildes: °) Parataxe = viele Hauptsätze
(Gegenteil = Hypotaxe)
°) Parallelbau: es werden immer zwei Begriffe genannt.
\"nicht Vater und Mutter\"

\"Schmerz und Verzweiflung\"
°) rythmisierte Sprache (Rhythmisierung)
d.h. es wird keine Alltagssprache verwendet, sondern eine hohe Sprachebene
°) METAPHA: Er fühlt sich als alter Mann, obwohl er 19 Jahre ist.

(Er sieht kein Zukunft mehr.)
\"Zähne fallen aus.\" => Symbol des Todes

(Die Zuversicht ist weg.)


\"Schwermut, Sterben, Gnade\": weisen genau Andris Situation auf, wo er aufgibt.
Er hat mit seinem Leben abgeschlossen. Er hat die Hoffnung begraben.

Als der Pater mit Andri seine letztes Gespräch über dessen Herkunft führt, wird die Senora auf der Straße mit einem Stein erschlagen. Sie schieben Andri diesen Mord in die Schuhe. -- Der Wirt soll es mit eigenen Augen gesehen haben.


Vordergrund: Jemand im Zeugenstand: °) Vergangenheitsbewältigung
bei Aussage: einmal muß man auch vergessen können....
°) Jemand steht für alle und jeden der großen Masse.



10.) BILD:

Die Schwarzen fallen ein! -- Getrön des fahrenden Lautsprechers.
Es wird verkündet, was alle zu tun haben -- in Befehlsform.

Stilfigur, in der wichtige Teile des Satzes weggelassen werden = ELLIPSE (Satzbrocken)
z.B.: jedes Blutvergießen ...

11.) BILD:

Barblin und Andri: Er will wissen wie oft Barblin mit dem Soldaten geschlafen hat.
=> Er wird zudringlich -- \"Was kommt, ist ja alles schon geschehen.\"
Dies ist auch eine Anspielung auf sein Ende.
Der psychische Tod ist schon eingetreten,
es fehlt nur der physische => Resignation
Andri läßt sich von Barblin auch nicht verstecken.


Vordergrund -- Doktor: Stil: °) viele Nebensätze

°) Möglichkeitsform (Konjunktiv)
z.B.: gesagt haben soll
(Gegenteil wäre Indikativ = Wirklichkeitsform)

Er spricht sich von jeder Schuld frei - mag sein, abgesehen davon,.....
Tatsachen werden als Gerücht dargestellt. (Gerücht = ONDIT)
Er sucht Zuflucht im Kollektiv = Identifikation
\"WIR\" (alle sind schuld)
Widerspruch: Er kann sich nicht erinnern,
ein Andorraner sagt, was er denkt
=> Er enthüllt seine Einstellung = Dekuvierung (Enthüllung)
Er weiß genau, was er sagt.
Er gibt Gedanken unverbunden von sich.
=> Keine Verbindung zwischen den Sätzen. (kein roter Faden in der Rede.)

=> asyndetische Sätze
z.B.: gegen Greuel und trotzdem verurteilt er die Schlägerei

=> Verdoppelung
=> Demaskierung

Er sagt, daß sich die Andorraner nur geirrt hätten, aber er hat sich ja auch so

verhalten.
\"eine tragische Geschichte\" => Er bagatellisiert den Tod Andris damit.
= EUPHEMISMUS = beschönigender Ausdruck
Heute: \"ethische Säuberung\"



12.) BILD:

Es kommt zur Judenschau.
Ein Jude wird erkannt am Gang (an den Füßen) und am Lachen.
Zuerst wird der \"Jemand\" für einen Juden gehalten, weil er Angst zeigt.
Doch dann finden sie den \"Richtigen\" heraus -- Andri.

Andri hat Geld in der Tasche und den Ring von der Senora, den sie ihm geschenkt hatte.
=> Vorwurf an ihn: Juden trennen sich nicht von Wertsachen
=> Es wird ihm der Finger abgehackt.

=> Vorwurf des Lehrers an die anderen: Auch sie haben Geld in ihren Taschen.


Es kommt zu Andris Ermordung.

Barblin starrt auf seine Schuhe, die noch immer auf dem Platz stehen.
Sie weißelt um das Blut zu übertünchen.

Ihre Haare sind geschoren
Sie wirft ihnen die Schuld vor, die die Andorraner nicht annehmen.
=> Die Andorraner geben sie in eine Anstalt. Sie ist ja irre.

Der Lehrer, der Vater, hat sich im Studierzimmer aufgehängt, als seine letzte Konsequenz.

 
 

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