Dies soll nur die öffentliche Meinung vertreten! An der Zeugenschranke erscheinen nach und nach alle andorranischen Personen des öffentlichen Lebens. Sie sind nicht als einzelne individuelle Person zu sehen, sondern sie verkörpern jeweils einen bestimmen Typ in der andorranischen Gesellschaft.
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Sie stehen für das breite Volk, das sich eine Meinung gebildet hat, bzw. das sich ein Bildnis von Andri gemacht hat.
Die Darsteller des öffentlichen Lebens rechtfertigen sich, und zeigen sich einsichtig, Fehler gemacht zu haben: erhöhte Lehrgeldforderung, die Stuhlverwechslung, dass man sich über Andris Herkunft getäuscht hat, ihn nicht leiden konnte, der Steinwurf nicht erwiesen ist
Diese Verfehlungen sind offensichtlich, der Hauptfehler, Andri in die Judenrolle gepresst zu haben- mit den Vorurteilen- wird aber verdrängt. Außerdem sagen sie , Andri wäre mit schuld an dem ganzen Ausgang.
Deutlich wird auch folgendes: Nur weil Andri kein Jude nun gewesen ist, bedauern alle das Geschehene. Also wenn er wirklich Jude gewesen wäre, hätten sie auch keine Schuld.
Damit wird gezeigt, dass die Andorraner an ihren Vorurteilen festhalten und dass sie unbelehrbar sind. Sie verdecken und verdrängen ihr Versagen. Sie haben nichts dazu gelernt. Das wird deutlich an der Zeugenschranke gezeigt
Der einzige, der sich wirklich schuldig zeigt ist der Pater - Er hätte sich kein Bildnis machen dürfen. Auf seine Schuld nicht als Entlastungszeuge bei dem Steinwurf ausgesagt zu haben, geht er nicht ein.
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