Johann Christoph Friedrich von Schiller wurde am 10. 11.1759 in Marbach am Neckar geboren. Er war der Sohn des Militärarztes Johann Caspar Schiller. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste er ab 1773 die Militärakademie besuchen. Dort studierte er die Rechte und seit 1775 Medizin. Schiller trat 1780 den Dienst als Regimentsmedikus in Stuttgart an. Von 1777 - 1780 arbeitete er an seinem Drama "Die Räuber", welches 1781 gedruckt wurde. Der einzigartige Erfolg führte zum Konflikt mit Karl Eugen, der ihm neben einer Arreststrafe unter Androhung auf Festungshaft Schreibverbot erteilte, weil er unter anderem zu dessen Uraufführung gefahren war. Nachdem er im September 1782 mit Hilfe eines Freundes und Musikers geflüchtet war, vollendete er in Oggersheim bei Ludwigshafen sein Trauerspiel "Die Verschwörung des Fiesko zu Genua". In Bauerbach in Thüringen, wo er sich von Nov. 1782 - Juli 1783 aufhielt, schrieb er an seinem bürgerlichen Trauerspiel "Luise Millerin", das am 13.4.1784 unter dem von W. A. Iffland umbenannten Titel "Kabale und Liebe" Uraufführung hatte. 1783/1784 war Schiller ein erfolgloser Theaterdichter am Mannheimer Theater. Er versuchte, indem er die Zeitung "Rheinische Thalia" gründete, vergeblich seine finanzielle Lage zu verbessern. Im April 1785 besuchte er, auf Anregung Christian Gottfried Körner und anderen sächsischen Freunden, Leipzig. Noch im gleichen Jahr folgte er Körner nach Dresden. Mit dem Werk "Don Carlos" ging er in die klassische Periode seines Schaffens über (Entwurf siehe Anhang). 1787 besuchte Schiller Weimar, wo er herzlich willkommen war. Als er 1788 und 1791 - 1793 die "Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande" und die "Geschichte des Dreißigjährigen Krieges" schrieb trat er als Geschichtsschreiber hervor. 1789 begann er mit der Vorlesung "Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?" seine Arbeit als unbesoldeter Professor der Geschichte und Philosophie in Jena. 1791 beendete er diese von Goethe vermittelte Stellung. Im Jahre 1790 heiratete Schiller die 7 Jahre jüngere Charlotte von Lengefeld. In der Zeit von 1791 - 1794 wurden ihm auf Grund eines dänischen Stipendiums philosophische Arbeiten ermöglicht. Am 10.10.1792 wurde Schiller zum französischen Ehrenbürger ernannt (Urkunde siehe Anhang). 1793 verfasste er dort auch "Über Armut und Würde". Eine Auseinandersetzung über die von Goethe naturwissenschaftlich begründete "Urpflanze" führte 1794 zur Annäherung zwischen Goethe und Schiller, die zu einem intensiven geistigen Austausch wurde. Diese Zusammenarbeit war für die Entwicklung der modernen deutschen und europäischen Literatur entscheidend. 1795 - 1797 gab Schiller die Zeitschrift "Horen" heraus, welche die bedeutendste seiner Zeit werden sollte. Während er seine Schriften "Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen" und "Über naive und sentimentalische Dichtung", die 1795 und 1795/96 entstanden, verfasste, schrieb er die philosophischen Gedichte "Das Ideal und das Leben" und "Der Spaziergang". Bei "Xenien" arbeitete er mit Goethe zusammen. Im Jahr 1797 schufen Goethe und Schiller "Der Taucher" und "Die Kraniche des Ibykus". 1798 entstanden "Der Kampf mit dem Drachen" und "Die Bürgschaft", 1799 "Das Lied von der Glocke". 1799 zieht Schiller nach Weimar um. Nachdem er die Wallensteintrilogie, zu der "Wallensteins Lager", "Die Piccolomini" und "Wallensteins Tod" gehören, beendet hatte, vollendetet der bereits schwer kranke Schiller fast jedes Jahr ein neues Drama. 1800 erschien "Maria Stuart", 1801 "Die Jungfrau von Orléans", 1803 "Die Braut von Messina" und 1804 "Wilhelm Tell". Parallel zu diesen Arbeiten übersetzte er unter anderem "Macbeth" von Shakespeare und Racines "Phädra". Sein Werk "Demetrius" stellte er nie fertig. In seinem sogenannten Ideendrama behandelt Schiller die moralische Freiheit. Die Schriften Immanuel Kants bewirkten in Schillers Denken eine entscheidende Wende. Ab jetzt hielt er eine Vereinigung von Pflicht und Neigung für möglich. Am 9.5.1805 starb Schiller in Weimar an seiner schweren Krankheit im Alter von 45 Jahren.
Johann Wolfgang von Goethe
Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt am Main in eine reiche Bürgerfamilie hinein geboren. Durch die finanziell relativ gute Situation seiner Familie wurde ihm schon früh eine sehr gute Ausbildung zu Teil. Er wurde von Privatlehrern seiner Familie in alten und neuen Sprachen, Musik und Tanz, Fechten und Reiten unterrichtet. 1765 ging er auf Wunsch seines Vaters nach Leipzig um dort Jura zu studieren. Während der Genesungsphase von einem 1770 erlittenem Blutsturz, die er in seiner Heimatstadt verbrachte, beschäftigte er sich mit den Schriften der Mystiker und Alchimisten Paracelsus und Emanuel Swedenborg, die ihn später zur Gestaltung des "Faust" - Stoffes anregte. Bald darauf schloss er in Straßburg sein Jurastudium ab. 1771 kehrte Goethe nach Frankfurt zurück und widmete sich dort der Dichtung. Nebenbei arbeitete er als Praktikant an Kammergerichten. In dieser Zeit entstanden neben den Gedichten "Prometheus" und "Ganymed" und den Dramen "Götz von Berlichingen" und "Clavigo", die der 1773 und 1774 schrieb, 1774 auch der Briefroman "Die Leiden des jungen Werthers", der ihn schlagartig sehr bekannt machte. 1775 lud ihn Herzog Karl August nach Weimar ein. In den folgenden Jahren war Goethe in politischen Geschäften, wie die Betreuung der Erschließung von Verkehrswegen, der Verwaltung des Ilmenauer Bergwerkes oder der Beaufsichtigung des Finanzbudgets des Heeres des Herzoges tätig. Da die Dichtung diesen Tätigkeiten weichen musste beschloss Goethe eine Bildungsreise nach Italien zu unternehmen, zu der ihm von Charlotte von Stein, einer gebildeten Dame des Weimarer Hofs riet. Dort wandte sich Goethe von seinem übersteigerten Gefühlskult seiner früheren Werke zu ungezügelter Subjektivität. Als er 1788 nach Weimar zurückkehrte begann seine zweite Schaffensperiode. Nun gelang es ihm, neben seiner politischen Tätigkeit auch dichterisch tätig zu sein. 1791 wurde ihm die Leitung des Weimarer Hoftheaters übertragen und ab 1797 kümmerte er sich um den Bestand der Hofbibliotheken des Herzogs. 1794 begann eine äußerst produktive Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. Schiller war für Goethe eine wichtige Quelle für neue Ideen und außerdem als Freund ein vertrauensvoller Ratgeber. Neben dem "Faust" schrieb Goethe in dieser Zeit die "Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten", "Reineke Fuchs" und "Wilhelm Meisters Lehrjahre\" Als Schiller 1805 starb geriet Goethe in eine schwere Krise in der er keinerlei schriftstellerische Produktivität zeigte. In der 1808 - 1810 erschienenen "Geschichte der Farbenlehre" in der Goethe Isaac Newton kritisierte. 1804 erschien sein Roman "Die Wahlverwandtschaften", in dem er Überlegungen zur Naturwissenschaft aufgreift. 1814 - 1719 arbeitete Goethe an "Der Westöstliche Divan", in der er die abendländischen Kultur die Kultur des Orients entgegensetzt. 1829 schrieb Goethe die Fortsetzung des "Wilhelm Meister" - Romans "Wilhelm Meisters Wanderjahre" und 1832 stellte er den zweiten Teil des "Faust" fertig. In der letzten Phase seines Lebens widmete er sich seiner Autobiographie "Dichtung und Wahrheit", in der er seinen Werdegang als Dichter bis zu der Zeit in Weimar schilderte. Am 22.3.1832 starb Goethe im Alter von 82 Jahren in Weimar.
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