HERR DER FLIEGEN
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Sir William Gerald Golding, geboren am 19. September 1911 in St. Columb Minor in Cornwall, Großbritanien, begann im Alter von sieben Jahren zu schreiben. Er studierte aber später erst Naturwissenschaften und Englisch an einem Oxforder College. Sein erstes Buch, mit Gedichten, erschien ein Jahr vor seinem Studienabschluss. Ab 1939 lehrte er in Salisbury Englisch. Golding nahm als Soldat am zweiten Weltkrieg teil. Diese Kriegserfahrungen waren prägend für sein weiteres Schaffen.
Seine Manuskripte waren zunächst nicht sehr gefragt, so wurde sein größter späterer Erfolg Herr der Fliegen von mehr als zwanzig Verlagen abgelehnt. 1954 erschien seine Geschichte über die Erlebnisse einer Gruppe von gestrandeten Schülern und wurde umgehend in England und den USA zum Bestseller. Seine weiteren Bücher konnten an diesem Erfolg nicht anschließen. 1983 erhielt er den Literatur-Nobelpreis. Er starb am 19.Juni 1993 in Perranarworthal in Cornwall.
Eine Gruppe englischer Schuljungen wird infolge eines Flugzeugunfalls auf ein Korallenriff im Pazifik verschlagen. Alle Erwachsenen sind bei dem Unfall ums Leben gekommen, und so sind die Halbwüchsigen auf der völlig unbewohnten Insel auf sich allein gestellt.
Zunächst treffen sich ein großer, blondhaariger (Ralph) und ein kleiner dicker Junge (Piggy) zusammen. Beide Jungen streifen umher, entdecken eine Lagune und, erfrischen sich darin, und gewinnen schließlich die Gewissheit, dass sie sich auf einer Insel befinden. Im Tang der Lagune finden sie eine große Muschel. Diese benutzen die Jungen als Muschelhorn, so dass ein dröhnender, dann ein schriller schmetternder Ton herauskommt. Dieses Geräusch ist so laut, dass man es meilenweit hören kann und noch andere Jungen, die auch überlebt hatten, dorthin lockt. Darunter befinden sich auch Jack, Simon und Roger.
Jack, ein aggressiver, machtbesessener Anführer von Simon und Roger, der keine Gnade und Güte kennt, schwingt sich zu einem blutrünstigen Diktator auf. Töten ist für ihn ein Spiel und eine Lust, erst Tiere, dann Menschen, sogar eigene Kameraden.
Roger, der Handlanger und Helfershelfer von Jack, der aus einem etwas scheuen und verschlossenem Jungen zu einem üblen Folterknecht und Henker des brutalen und rabiaten ,,Chiefs" wird. Seine Opfer durch herabrollende Felsbrocken zu zermalmen, bereitet ihm ein besonderes Vergnügen.
Simon, ein in sich zurückgezogener Typ, sucht oft die Einsamkeit auf, ist in Gedanken vertieft, sensibel, zart und anfällig. Einzelgänger, aber doch hilfsbereit und mutig. Er wird jedoch später von Jack und seiner Bande brutal niedergestochen.
Um einen Anführer für alle zu finden wird abgestimmt. Die Mehrheit stimmt für Ralph so dass er Anführer wurde. Jack, der nicht wirklich glücklich darüber ist muss es schließlich akzeptieren.
Etwas später überlegen alle, wie man denn auf sich aufmerksam machen kann falls irgendwann ein Schiff vorbei kommt aber die Jungen nicht sieht weil es zu weit entfernt ist.
Man kommt auf die Idee, es mit Feuer auf dem Berg zu signalisieren, weil dann Rauch entsteht, den dann die Schiffe sehen sollten. So könnten sie dann endlich alle gerettet werden. Alle stürmen auf den Berg und sammeln Holz um dann das Holz anzuzünden. Jedoch womit? Streichhölzer oder ein Feuerzeug sind nicht vorhanden. Jack zieht Piggy seine Brille vom Gesicht und hält es in die Sonne, so dass sich das Holz schon bald entzündet. Nun durfte es nur nicht ausgehen, deshalb holen die Jungen immer mehr Äste und Stöcke, ja sogar einen ganzen Stamm um es in das Feuer zu werfen. So sollten dann immer ein paar Jungs auf den Berg gehen um wieder unterzulegen.
Am nächsten Tag bauen Ralph und Simon einige Hütten damit man dort die Unterkünfte hat. Als Jack wieder mal ohne Erfolg von der Ferkeljagd zurückkommt beschweren sich Ralph und Simon, dass sie die einzigen sind, die Hütten bauen obwohl alle drin wohnen wollen. Die einen sind schwimmen gegangen, die anderen spielen, oder essen Früchte im Wald. Da sage Ralph: ,,Du hilfst mir doch bei den Hütten, was?" Seine Aufforderung hätte beiläufig klingen können wenn da nicht der Unterton gewesen wäre. Die Kontroverse bricht aus:
,,Wir brauchen Fleisch, wir brauchen Hütten." - Jetzt hört man die Gegnerschaft aus den Worten heraus. ,,Wir müssen zusehen, dass wir gerettet werden". Sie schreiten dahin, so verschieden in Erfahrung und Denken wie zwei Welten und unfähig, aufeinander einzugehen.
Langsam beginnt die Gemeinschaft zu zerfallen.
Etwas später wird eine Versammlung einberufen bei der man einige Regeln festlegt.
Unter anderem diese:
1. Niemand soll aus dem Fluss Wasser trinken, sondern aus den mit Wasser gefüllten
Kokosschalen.
2. Die Hütten sind nur von wenigen erbaut worden aber alle schlafen darin, deshalb müssen
sie instand gehalten werden.
3. Niemand soll seine Bedürfnisse überall und irgendwo verrichten sondern am Felsen über
dem Tümpel, weil die Flut dann wieder alles sauber macht.
Und noch einige andere, die wichtig für die Gemeinschaft sind, damit keine Unruhen gibt, oder es zu Uneinstimmigkeiten unter den Jungen kommt.
Am nächsten Tag entdeckt man eine Gestalt mit baumelnden Gliedmaßen, die an einem Fallschirm flattert. Die wechselnden Winde tragen die Gestalt, wohin es ihnen gefällt. So gleitet die Gestalt den Berg hinauf und zieht ihre Beine über den Boden nach. Sam und Eric, die Zwillinge entdecken es zu erst. Es ist ein schon halbverwester Mensch, der Pilot des verunglückten Flugzeugs. Das erweckt Neugier aber gleichzeitig auch Angst.
An einem Tag als Jack mal wieder auf Ferkeljagd ist und deshalb nicht auf das Feuer aufpasst, sieht man in der Ferne ein Schiff.
Ist das nun das Rettungsschiff der Jungen oder müssen sie noch weitere Wochen, Jahre oder sogar bis zu ihrem Tod auf der Insel bleiben?
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