1. Biographie:
Gerhart Haptmann wurde am 15. November 1862 in Obersalzbrunn in Schlesien geboren. Er besuchte einige Jahre die Breslauer Realschule, war dann später Landwirtschaftsschüler und an der Kunstschule in Breslau, um Bildhauer zu werden. Danach studierte er Wissenschaften: 1885 heiratete er Marie Thienemann Tochter eines reichen Großkaufmannes, ließ sich aber bereits 1904 von ihr scheiden. Hierauf heiratete er Margarete Harschalk. 1946 starb er im Alter von 84 Jahren. gerhart Hauptmann geriet schon in jungen Jahren in den Kreis der Dichter und war vorwiegend Erzähler und Dramatiker. Er versuchte alle Sorgen seiner Zeit mit Enthaltsamkeit und Sinnesfreude dichterisch zu lösen. Er ist einer der bekanntesten Naturalisten und wurde mit Werken wie "Hanneles Himmelfahrt" oder "Vor Sonnenaufgang" berühmt.
2. Hauptpersonen:
Thiel: Eis sehr gutmütiger und geduldiger Mensch, der von der Dominanz seiner zweiten Ehefrau in den Wahnsinn getrieben wird.
Lene: Thiels zweite Ehefrau. Ein dominanter, herrschsüchtiger Mensch der das Ruhige Gemüt Thiels vollkommen verändert.
3. Inhaltsangabe:
Der Autor erzählt vom Bahnwärter Thiel, der seit zehn Jahren seinen Dienst bei der Bahn in Neu - Zittau an der Spree verrichtet. Seine erste Frau und Mutter seines Sohnes Tobias stirbt jedoch früh. Um seinen erst gerade geborenen Sohn eine Mutter zu geben heiratete er schon ein Jahr nach ihrem Tode ein zweites Mal. Lene, eine herrschsüchtige dominierende Frau, ist Tobias keine gute Mutter. Nach der Geburt eines leibeigenen Sohnes vernachlässigt und demütigt sie den Jungen noch mehr. Thiel, ein Mann sehr ruhigen Gemüts, läßt sie seinen Sohn schlagen und quälen ,weil er zu gutmütig ist um ihr jegliches Leid zuzufügen.
Eines Tages, da es ein neu erworbenes Landstück nahe Thiels Dienststelle zu bebauen gilt, läßt sich Thiels Frau nicht davon abhalten die anfällige Arbeit zu verrichten. Als er sie mit den Kindern am Grundstück nahe den Geleisen alleine zurück läßt, um zu seinem Wärterhäußchen zu gehen, gerät Tobias unter einen Schnellzug. Thiel ist der Überzeugung, daß Lene Tobias, für den jede Hilfe zu spät kommt, auf dem Gewissen hat und rächt sich noch in der selben Nacht. Am nächsten Morgen findet man sie mit ihrem Kinde, tot im Schlafzimmer liegend. Thiel setzt sich danach zwischen die Geleise, die Mütze seines Sohnes tragend. Er kann gewaltsam am Selbstmord gehindert werden und wird danach in eine Anstalt für Geisteskranke eingeliefert.
4. Interpretation:
Dieses Werg ist die Zerfallsgeschichte eines später in den Irrsinn stürzenden Menschen.
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