Anne Frank
Konzentrationslager Bergen-Belsen
In das im Frühjahr 1943 von der SS eingerichtete Konzentrationslager in der Lüneburger Heide wurden anfangs Juden deportiert, an deren rascher Vernichtung dem nationalsozialistischen Regime nicht gelegen war (z.B. Juden mit doppelter Staatsangehörigkeit, die gegen Deutsche ausgetauscht werden konnten, oder Juden, die als Geiseln und als politisches oder wirtschaftliches Druckmittel für das Deutsche Reich brauchbar sein konnten).
Seit März 1944 diente Bergen-Belsen als Aufnahmelager für nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge anderer KZ; im Sommer 1944 wurde zusätzlich ein Frauenlager mit rund 4000 Insassen errichtet. Seit Oktober/November 1944 war Bergen-Belsen Auffanglager für Evakuierten-Transporte aus dem Osten; im Dezember 1944 lebten in dem vollkommen überfüllten Lager rund 15000 Häftlinge unter katastrophalen Bedingungen, davon 8000 Frauen und Mädchen, darunter auch die Schwestern Anne und Margot Frank. Hauptursachen für das Massensterben waren Hunger und Seuchen. Noch nach der Befreiung des Lagers durch die britische Armee am 15. 4. 1945, als sich noch etwa 60000 Menschen im Lager befanden, starben viele vor Erschöpfung und durch Krankheit; die Gesamtzahl der Opfer in Bergen-Belsen betrug über 50000 Menschen.
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