Expressionismus bedeutet Ausdruckskunst der Innenwelt, d.h. innerlich gesehene Wahrheiten und Erlebnisse werden dargestellt. Der visionäre Sturm des Expressionismus war nur in Deutschland und Österreich verbreitet. In ihm stand das innere Erlebnis über dem äußeren Geschehen - geistige und seelische Kräfte traten in den Vordergrund. Die expressionistischen Ideale richteten sich gegen Autorität, Industrialisierung, Enthumanisierung , Selbstzufriedenheit und Imperialsimus. Diese künstlerische Erneuerungsbewegung nahm keine Rücksicht auf Ethik und Moral.
Vorbilder der Künstler waren die französischen Symbolisten Baudelaire und Rimbaud sowie der Philosoph Friedrich Nietzsche mit seiner Forderung nach dem neuen Menschen, dem "Übermenschen". In Wien und ganz besonders Berlin, den Hochburgen des Expressionismus, erkannte man die Krise, Visionen vom Weltende, von Krieg und Untergang entbrannten, nicht zuletzt wegen des Auftauchens des Halleyschen Kometen. Alle Brücken zur Vergangenheit sollten abgebrochen werden, es wurde der Ruf nach Erneuerung, Wiedergeburt und Revolution gegen die wilhelminische Gesellschaft laut. Man suchte nach neuen grammatikalischen und ästhetischen Wortbildungen, um die Grenzen der Sprache zu sprengen.
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