Festzuhalten wäre in jedem Fall, daß die Kinder- und Jugendliteratur in erheblich stärkerem Maße als die allgemeine Literatur von der gesellschaftlichen Unfähigkeit und bewußten Weigerung betroffen war und ist, sich dem Thema Nationalsozialismus und besonders auch dem Thema Holocaust zu stellen.
Auch lassen sich teilweise erhebliche Differenzen in der Art und Weise der Darstellung des Faschismus, je nachdem, ob sie in der Erwachsenenliteratur oder in der Kinder- und Jugendliteratur geschieht, ausmachen. Allerdings kann die Kinder- und Jugendliteratur notgedrungen nicht an der besonderen Weise des Lesens bei Kindern und teilweise noch bei Jugendlichen vorbei. Und jenseits von Versuchen zur Verdrängung und Verharmlosung ist es nicht leicht darüber zu schreiben, wenn man der ungeheuerlichen Wahrheit gerecht werden will, ohne Kinder dabei zu überfordern, ohne dabei auch pädagogische Gesichtspunke nicht außer acht zu lassen. Das Bemühen der Autoren aber ist unübersehbar, neue Impulse in bestehende Literaturmuster der Kinder- und Jugendliteratur zu integrieren.
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