Die zentrale Frage der Erzählung "Eine blaßblaue Frauenschrift" von Franz Werfel, ist die Frage nach dem Sinn des Lebens, ausgelöst durch die LIEBE.
Leonidas ist der Frage nach "Anpassung oder Widerstand?" ausgesetzt, sowohl privat als auch politisch - gesellschaftlich. ( siehe 4.1.1 )
Werfel stellt hier die Frage: Ist es es wert, für einen gesellschaftlichen Aufstieg seine innersten Gefühle ( Bedürfnisse? ) zu verraten und zu übergehen? Dadurch bringt er seine Hauptfigur in Bedrängnis. Leonidas steht zwischen dem gesellschaftlich - politischen Ansehen und seinen wahren Gefühlen und Wünschen.
"Das Thema der "Kleinen Verhältnisse" scheint leise wieder angeschlagen zu werden, denen dieser Leonidas aber durch eine reiche Heirat entgangen ist und von denen nur das haften geblieben ist, was Johnson seine "Lebenslüge" nannte."
Oberflächlich kann Leonidas zufrieden sein mit seinem Leben, aber innerlich ist er unerfüllt und nicht glücklich. Er ist nicht unglücklich, weil er es sich nicht zugestehen könnte, unglücklich zu sein, denn dieser Schritt würde sein bisheriges Leben auf den Kopf stellen. Bewusstheit hieße dann für ihn Konsequenzen folgen zu lassen, was sich Leonidas aber nicht "leisten" und auch aus seiner Persönlichkeit heraus nicht zu lassen kann.
Somit betrügt sich Leonidas selbst, seine Umwelt und letztendlich verrät er die Liebe.
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