Siegfried Lenz wurde am 17. März 1926 in Lych in Ostpreußen geboren. Nach dem Krieg aus seiner Heimat vertrieben, studierte Lenz Literatur, Anglistik und Philosophie. Lenz widmete sich dann dem Schreiben und lebt seit 1951 als freier Schriftsteller. Lenz ist einer der renommiertesten Nachkriegsautoren, dessen Erfolg vor allem in der Gegenwartsbezogenheit seiner Werke begründet ist.
2. Das Werk
Aus den beiden Hörspielen "Zeit der Schuldlosen" und "Zeit der Schuldigen" entstand das vielbeachtete und auch verfilmte Politdrama "Zeit der Schuldlosen".
Lenz versetzt seine Figuren in Eine Extremsituation, in der ihnen nur die Alternative zwischen dem eigenen Untergang und dem Verrat an anderen bleibt. In diesem Werk bestimmen nicht die Charaktere den Verlauf des Geschehens, sondern diese erscheinen von der Situation bestimmt. Es kommt zur Probe und zur Frage ,Was kann man aus dem Menschen machen?' In einem Selbstkommentar sagte Lenz: "Ich dachte mir eine Lage aus, in der Schuldlosigkeit, die durch schweigende Billigung und Wegsehen erkauft war, auf eine Härteprobe gestellt und widerlegt wird [...] Ich wollte herausbekommen uns selbst verstehen lernen, wie weit Schuldlosigkeit nur ein Glücksfall ist und unter welchen Bedingungen sie in ihr Gegenteil umschlägt."
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