Der Roman schildert in einem chaotischen Fluß die Empfindungen, Erinnerungen und Erlebnisse des Erzählers in einer einzigen Nacht. Er läßt uns am Moment des Schreibens teilhaben, er spricht zu dem Leser, macht sich Gedanken darüber wie er etwas ausdrücken soll und erzählt unter anderem auch von seiner Abneigung gegen Rufzeichen. Mit einfallsreichen Assoziationsketten, die manchmal unerwartet und ungewöhnlich scheinen, verkettet er die Geschehnisse der Nacht mit Rückblicken auf sein Leben. All das passiert so fließend, dass man den Eindruck hat, direkt am Geschehen zu sein, direkt die Gedankenflüsse mitzubekommen. Denn wie in den eigenen Gedanken gibt es hier unvorhersehbare Sprünge, wirre Stellen und plötzlich abgebrochene, unvollendete Sätze, für die der Erzähler eine besondere Vorliebe zu haben scheint. So wird uns zum Beispiel auch genau beschrieben wie der Name der Titelperson Moise richtig ausgesprochen gehört.
Dieser Roman macht es schwierig eine ausführliche Inhaltsangabe zu schreiben, da immer wieder Personen beschrieben werden, die nicht wirklich wichtig für die Handlung zu sein scheinen. Es wird die Szene der Künstler skizziert, wie wir sie uns vorstellen würden. Unwirkliche skurrile Gestalten, die einzig für die Kunst zu leben scheinen, und eigentlich schon alle Abschied von der Welt der Vernunft genommen haben. Uns, die wir doch wirklich alle in dieser Welt der Vernunft leben, erscheint das alles irgendwie märchenhaft, unreal. So möchte man Moise etwa mal kurz richtig durchschütteln, um sie aufzuwecken. Sie lebt wie in einem Trancezustand, völlig hilflos der Außenwelt gegenüber, stets geistesabwesend. Ich glaube nicht, dass es solche Personen gibt, außer natürlich sie befinden sich ständig unter der Einwirkung von Drogen.
Für mich ist das Besondere dieses Buches die Sprache und nicht die Handlung. Es wird keine wirkliche Handlung erzählt, es gleicht einer Momentaufnahme der Gefühle und Gedanken des Erzählers. Man bekommt einen Einblick in sein Leben, kann aber noch lange nicht behaupten, ihn oder die anderen beschriebenen Personen zu kennen. Und diese Darstellung wird auch nur dadurch beendet, dass das letzte Heft des Erzählers vollgeschrieben ist.
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