4 Kriterien zur Klassifizierung einer Reaktion als Orientierungsreaktion:
1) die Reaktion muß auf neue Reize sensitiv sein, die als "wichtig, neu und relevant" eingestuft werden
2) sie muß habituieren
3) das Auftreten eines neuen Reizes muß eine vergleichbare Wirkung haben wie das Ausbleiben eines erwarteten
4) wenig intensive Reize müssen eine OR hervorrufen, wohingegen Reize mit hoher Intensität eine DR (Defensivreaktion) hervorrufen müssen. Starke Reize mit extrem steilem Anstieg schließlich lösen die Schreckreaktion aus.
Ablauf: die Orientierungsreaktion gliedert sich in den "Stop of ongoing behavior", eine vegetative Komponente (antizipatorische Verlangsamung des Herzschlages" und eine motorische Komponente, die den Kopf/Blick auf den Reiz auszurichten versucht.
Anatomie: für diesen Reflex verantwortlich sind: Cortex, limbisches System (Hippocampus), Formation reticularis (Arousal) und das Mittelhirn (eigentliches Orientierrungsverhalten)
Anwendung: z.B. zur Feststellung der Informationsaufnahme und -verarbeitung (Habituation) bei Säuglingen, ja sogar schon bei Ungeborenen.
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