Gelbfieber ist tropische Viruserkrankung, die von dem Erreger Flavi-Virus zurückzuführen ist. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken (der Gattung Aedes). Die Inkubationszeit beträgt ca. 3 - 6 Tage.
Krankheitsbild
Das Krankheitsbild verläuft mitunter sehr leicht und wird gar nicht bemerkt. Bei schweren Verläufen, dass meist bei Personen, die nicht geimpft sind und noch nie mit dem Virus Kontakt hatten, sind schwere Krankheitsverläufe die Regel.
Bei der mildere Verlaufsform kommt es nach der Inkubationszeit zum Auftreten von hohen Fieber, das bis zu 40°C erreicht, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten. Nach einigen Tagen beginnt die Heilung.
Die eher klassische Verlaufsform ist betdeutend schwerer. Nach der Inkubationszeit kommt es zu einem plötzlichen Beginn mit hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Puls ist niedrig und Zeichen einer Blutungsneigung wie z.B. Nasenbluten treten auf. Danach fällt das Fieber wieder, der Allgemeinzustand verbessert sich und das Bedürfnis nach Schlaf ist ein Zeichen einer Remission, die auch in eine Genesung übergehen kann.
Folgt jedoch keine Genesung kann das Intoxikationsstadium folgen. In diesem Stadium folgt ein erneuter Fieberanstieg mit neuerlicher Verschlechterung des Zustandes. Es kommt zum Auftreten von Gelbsucht, Nierenfunktionsstörungen mit Abnahme der Harnmenge, Blutungsneigung (Bluterbrechen, blutige Stühle, Haut- und Schleimhautbluten) und zu Störungen des Zentralnervensystems. Dieses Stadium der Erkrankung endet nach 7 bis 10 Tagen durch Nieren- und Leberversagen mit Delirium und schweren Blutungen tödlich.
Sicheren Schutz bietet die Gelbfieberimpfung. Diese kann bei Einreise in bestimmte Länder vorgeschrieben sein und muss im internationalen Impfausweis dokumentiert werden. Manche Länder behandeln Endemiegebiete wie Infektionsgebiete und verlangen auch bei Einreise aus Endemiegebieten eine internationale Bescheinigung über die Schutzimpfung gegen Gelbfieber.
Ausbreitung
Gelbfieber ist in weiten Teilen von Afrika und im zentralen Südamerika heimisch. Es tritt in Afrika südlich der Sahara zwischen 15Grad; nördlicher Breite und ca. 10Grad; südlicher Breite und in Südamerika in allen Ländern zwischen 15Grad;N und 40Grad;S auf.
Das Virus zirkuliert in Affenpopulationen im tropischen Dschungel, kann jedoch durch Stechmücken auf empfängliche Individuen in den Dschungelrandgebieten übertragen werden. Im Stadium der Virämie, d. h. im Zeitraum der Virusverbreitung im menschlichen Organismus, kann das Virus von Stechmücken aufgenommen und somit weiter übertragen werden. Das bedeutet, dass eine Erkrankung, die ursprünglich auf das Hinterland beschränkt war, durchaus in städtische Gebiete verschleppt werden kann.
Im gesamten asiatischen Raum ist das Gelbfieber-Virus nicht etabliert. Da jedoch die für die Übertragung erforderlichen Stechmücken sehr wohl in Asien vorkommen, sind die Impfbestimmungen für die Einreise aus einem Gelbfiebergebiet in ein asiatisches Land sehr streng. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Einschleppung der Erkrankung zu verhindern.
Sowohl im tropischen Afrika als auch in Südamerika waren in den letzten Jahren immer wieder Gelbfieberausbrüche zu verzeichnen. Diese Ausbrüche treten dann auf, wenn das Virus auf ein nicht-geimpftes oder nicht-immunes Kollektiv trifft. Das Auftreten solcher Ausbrüche ist niemals vorhersehbar.
|