Zu Beginn gibt die Hypophyse das follikelstimulierende Hormon ab; es bewirkt, dass Follikel und Eizelle innerhalb von 14 Tagen reifen. Der heranreifende Follikel bildet das Hormon Östrogen; es lässt die Gebärmutterschleimhaut um das 4fache wachsen. Das Östrogen bewirkt, dass die FSH-Ausschüttung sich vermindert und statt dessen das luteinisierende Hormon ausgeschüttet wird. Wenn dann die FSH- und LH-Konzentration einen bestimmten Wert hat, kommt es zum Eisprung (ca. 14. Tag). Unter dem Einfluss des LH wandelt sich der nun leere Follikel zum Gelbkörper um; dieser entläßt nun selbst ein Hormon: Das Gelbkörperhormon Progesteron. Es lässt die Gebärmutterschleimhaut mit feinen Blutgefäßen durchziehen, so dass sie nun bereit für die Aufnahme der Eizelle ist. Gleichzeitig verhindert das Progesteron eine weitere LH-Ausschüttung durch die Hypophyse. Ein neuer Follikel reift zunächst nicht heran. Der Gelbkörper verkümmert, wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, dadurch geht auch die Progesteronbildung zurück. Dadurch reißen nun die feinen Gefäße der Gebärmutterschleimhaut auf und Blut mit Resten der Gebärmutterschleimhaut verlassen als Menstruation den Körper.
Das in der Pille enthaltene Hormon Progestagen verhindert die Ausschüttung des LH. Dadurch wird die Follikelreifung verzögert und ein Eisprung verhindert. Zusätzlich wird die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann. Ohne Eisprung - nix Schwanger! Es wird dem Körper statt dessen eine Schwangerschaft vorgegaukelt.
Bildung des Spermas:
Die Hypophyse schüttet zwei hodenwirksame Hormone aus. Das FSH regt das Wachstum der Hodenkanälchen an. Das andere wirkt ausschließlich auf die Zellen ein, die zwischen den Hodenkanälchen liegen. Diese sogenannten Zwischenzellen geben daraufhin das männliche Keimdrüsenhormon Testosteron ab. Das Testosteron sorgt für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale und, mit dem FSH, für die Bildung befruchtungsfähiger Spermien. In der Innenwand der Hodenkanälchen befinden sich Zellen, die Vorstadien der Spermien sind. Sie teilen sich zunächst mitotisch und bringen so unreife Spermien hervor. In einer anschließenden Meiose entstehen aus einem unreifen Spermium vier haploide Zellen. Diese entwickeln sich direkt zu Spermien. Dazu wandert der Zellkern in das eine Ende der Zelle. Am anderen Ende wächst der Schwanzfaden heraus. Der Grundtypus ist nun zu erkennen. Die noch nicht ganz geformten Spermien werden nun durch die Flimmerhärchen der Hodenkanälchen in den Nebenhoden getrieben. Täglich reifen dort einige 100 Millionen Spermien heran. Beim Samenerguss zieht sich die Nebenhodenmuskulatur zusammen. Dadurch werden bis zu 600 Millionen Spermien in den Samenleiter und in den Samen-Harn-Leiter gepresst. Bläschen- und Vorsteherdrüse sondern dabei ein Sekret ab. Die Mischung heißt Sperma.
Reifungsstadien der Eizelle:
Wenn der Follikel größer und seine Wand durch wiederholte Zellteilung mehrschichtig wird, so weichen die Zellen im Innern auseinander, der Hohlraum vergrößert sich. Nun liegt tatsächlich ein Bläschen vor, dessen Inneres mit Flüssigkeit gefüllt ist. In seine Wand ist die unreife Eizelle gebettet. Diese immer noch diploide Zelle teilt sich in der anschließenden Meiose zu vier Tochterzellen. Es entsteht eine Plasmareiche haploide Eizelle, die drei kleineren Teilungsprodukte sterben ab.
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