Georges Albert Edouard Brutus Gilles de la Tourette wurde am 30. Oktober 1857 in Saint-Gervais-les-Trois-Clochers im Departement Vienne geboren. In diesem kleinen Dorf, unweit von Loudun gelegen, beginnt das Leben dieses außergewöhnlichen Menschen und späteren Neurologen, der durch das nach ihm benannte Tourette-Syndrom in der ganzen Welt bekannt werden sollte.
Gilles war das älteste von vier Kindern, sein Vater Théodore übte den Beruf eines Kaufmanns aus. Er wurde in eine Familie hineingeboren, die bereits viele Ärzte und Gelehrte hervorgebracht hatte.
Seine Ausbildung beginnt er in der Internatsschule von Chatellerault, wo er als außerordentlich begabter, gleichzeitig jedoch auch als sehr unruhiger und aufsässiger Schüler auffiel. Der Unterricht war für ihn nicht weiter aufregend, da er sich die meiste Zeit sehr langweilte und so legte er in einem Jahr zwei Jahresabschlussprüfungen ab.
Nachdem er seinen Schulabschluss vorzeitig bestanden hatte, begann er bereits im Alter von 16 Jahren seine Studien an der Medizinischen Fakultät von Poitiers, die er mit überaus großem Erfolg abschließen konnte.
Im Jahre 1881 begab er sich nach Paris, um seine medizinische Ausbildung fortzusetzen. Paul le Gendre, ein Freund von Gilles, beschrieb ihn zu jener Zeit folgendermaßen: >>Er war ein geselliger, umgänglicher Mensch, der sehr gut reden konnte; seine Stimme war laut, rau und ein wenig heiser, und er war sehr temperamentvoll, mitunter aufbrausend und konnte sehr ungeduldig sein. In Diskussionen explodierte er schon beim ersten Widerspruch und selbst die große Anzahl von Gegnern seiner Darlegungen reichte nicht aus, um ihn zu zügeln und zu mäßigen, und er war selbst aus den lautesten und hitzigsten Diskussionen mühelos herauszuhören |