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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wölfe



Nie wurde ein Tier so gehasst wie der Wolf, kein Tier wurde so gnadenlos verfolgt. TAUSEND Jahre und länger schon dauert diese Feindschaft. Vor keinem Tier haben wir so viel Angst. Generationen von Kindern haben durch Rotkäppchen gelernt, dass der dunkle Wald und der böse Wolf gefährlich sind. Der Wolf ist das Symbol für das Böse in der Natur.
In einem Steinzeitgrab, das man in einem Moor in der Nähe von Frankfurt fand, wurden vor ca. 14 000 Jahren ein alter Mann und eine junge Frau begraben. Neben der Frau lag ein Hund. Dieser und viele weitere Funde zeigen, dass der Wolf bereits damals gezähmt und zum Hund gemacht wurde. Weil es so viele verschiedene Hunde und Hunderassen gibt, haben sich Forscher immer wieder gefragt ob der Hund allein vom Wolf abstammt. Bis heute hat man darauf keine Antwort gefunden.
Jetzt aber wieder zum Wolf und zur Entwicklung der Welpen.
Erst kurz vor der Geburt der Welpen beginnt die Wölfin eine Höhle unter dichten Wurzeln zu graben. Die Tragzeit bei Wölfen beträgt 61 - 63 Tage. Bei der Geburt ist die Wölfin immer allein. Meist bekommt sie 5 - 6 Welpen, die blind und taub sind. Bei der Geburt wiegt der Welpe nur ein paar 100 Gramm. Er sieht aus wie eine kleine, nasse, schwarze Wurst, mit einem großen runden Kopf, 4 winzigen Beinchen und einem dünnen Schwanz. Er ist so klein, dass die Zunge seiner Mutter ihn fast zudeckt, wenn sie ihn trockenleckt. Das kleine lernt bald, dass im dichten Fell der Mutter warm ist und dass man satt wird, wenn man nur kräftig saugt. Nach 14 Tagen öffnen die Welpen die Augen und nach etwa 3 Wochen beginnen sie zu hören, sehen krabbeln und miteinander zu spielen. Jetzt müssen sie auch lernen, was man als kleiner Wolf darf und was nicht. Wenn das Rudel unterwegs ist, bleibt immer mindestens ein Wolf bei den Kleinen als Aufpasser. Im Alter von 2 - 3 Jahren werden die Welpen geschlechtsreif. Jetzt sind sie schon erfahrene Wölfe und lernen auch schon die Tücken der Jagd. Wölfe sind geschickte Jäger. Während einige die Beute hetzen warten andere im Hinterhalt, bis sie gestellt ist.
Wölfe laufen bei ihren Wanderungen meist im Trab und legen dabei etwa 8 km pro Stunde zurück. Dabei sind sie meist 6 oder 7 Stunden unterwegs. In der restlichen Zeit fressen, spielen oder schlafen sie. Nur wenn Wölfe jagen oder gejagt werden sind sie schneller. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 -60 km pro Stunde.
Ein erwachsener Wolf braucht in freier Wildbahn etwa 4 kg Nahrung pro Tag. Neben Rebhuhn, Schaf , Wildschwein und Reh jagt der Wolf auch Hirsche, Rentiere und Elche. Ein großer Elch bringt so viel Fleisch, dass ein Rudel davon viele Tage leben kann.
Nicht überall sind Wolfsrudel gleich groß. In Gebieten in denen die Wölfe mächtige Beutetiere jagen, können bis zu 20 Tiere ein Rudel bilden. Wo nur kleine Beutetiere vorkommen, hält meist nur ein Paar zusammen.
Die Körpersprache gibt es bei allen Tieren, sie ist aber bei den Wölfen besonders hoch entwickelt. Zwar geben Wölfe auch Töne wie Knurren oder Winseln von sich, aber die Haltung ihres Körpers übermittelt die wichtigsten Informationen. Angriff ist angesagt, wenn der Wolf beginnt, die vorderen Zähne zu blecken. Zieht er aber die Mundwinkel nach hinten, sodass man alle Zähne sieht, zeigt dies auf zunehmende Angst. Reisst der Wolf das Maul ganz auf, ist das ein Zeichen für höchste Verteidigungsbereitschaft. Nach vorne gerichtete Ohren bedeuten Selbstsicherheit, nach hinten gelegte Ohren Unsicherheit.
Bis zum heutigen Tag hat man die Zahl der Wölfe um vieles verringert. Tatsache ist, das der Wolf auch deshalb so gehasst wurde, weil er sehr gefährlich war. Nicht als Räuber, der den Menschen auffrisst, sondern als größter Feind aller Haustiere. Wenn eine Bauersfamilie ihre einzige Kuh oder paar Schafe oder Ziegen durch den Wolf verlor, musste sie hungern. Darum galt der Wolf als böse und musste bekämpft werden. Leider wurde er dabei fast ausgerottet.

 
 

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