Ölfelder unter dem Meeresspiegel werden mit Hilfe sogenannter Off-shore Bohrungen mit schwimmenden oder am Meeresboden feststehenden Bohrinseln erschlossen. Die Bohranlagen werden auf einer Plattform in Gewässern mit Tiefen bis zu mehreren hundert Metern installiert, betrieben und instandgehalten. Die Plattform kann auf dem Wasser schwimmen oder auf Füßen im Meeresboden verankert werden, so daß sie Wellen, Wind und - in arktischen Gebieten - Eisschollen standhalten kann.
Wie bei herkömmlichen Anlagen ist der Bohrturm grundsätzlich eine Vorrichtung zum Aufhängen und Drehen des Gestängerohres, an dessen Ende der Bohrmeißel angebracht ist. Zusätzliche Rohrlängen werden an den Strang angefügt, je weiter der Meißel in die Erdkruste eindringt. Die Kraft zum Schneiden der Erde liefert im wesentlichen das Eigengewicht des Gestängerohres. Damit das Schneidematerial leichter entfernt werden kann, werden ständig Bohrspülmittel nach unten durch das Gestängerohr, aus den Düsen des Bohrmeißels und dann über den Raum zwischen Rohr und Bohrung an die Oberfläche geleitet (der Meißeldurchmesser ist um einiges größer als der Rohrdurchmesser). Genaue Bohrungen wurden auf diese Weise erfolgreich bis in Tiefen von mehr als 6,4 Kilometer unter dem Meeresspiegel durchgeführt. Die Off-shore-Bohrung hat zur Entwicklung einer beträchtlichen zusätzlichen Erdölreserve geführt - in den USA beispielsweise circa fünf Prozent der Gesamtreserven.
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