Für die Entwicklung der Beziehung zum eigenen Körper und damit auch zur eigentlichen Sexualität, ist die Körperwahrnehmung wesentlich. Schwerbehinderte Menschen können die Erfahrung machen, daß andere gerne mit ihrem Körper umgehen und es durch Massage, Streicheln... zeigen.
Dadurch kann eine positive Einstellung zum eigenen Körper/Sexualität enwickelt werden.
Im Gegensatz dazu verkümmert, bzw. kann keine Beziehung zum eigenen Körper aufgebaut werden, wenn die Ablehnung zum eigenen Körper ständig durch das soz. Umfeld mit nur sachlich funktionaler Pflege oder ständigen Distanzmitteln wie Gummihandschuhe (außer im notwendigen Pflegebereich) verstärkt wird. Der behinderte Mensch fühlt sich, seinen Körper als Belastung für andere und sich selbst. Er entwickelt ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper und damit zur eigenen Sexualität.
a) Wahrung der Intimshäre
Grundvorsussetzung im Pflegebereich, v.a. im Intimbereich solltes sein, daß gleichgeschlechtl. Betreuer pflegen, was aber durch die heutzutage gängige Personaleinschränkung nicht möglich ist. Wenn Äußerungen möglich sind, dann bestimmt der beh. Mensch, mit wem er duschen will oder nicht.
Auf jeden fall muß darauf geachtet werden, daß die Intimsphäre nicht durch Duschen bei offener Tür, nackt durch den Gang fahren...verletzt wird.
b) Seine Sexualität fühlen und annehmen
Durch Unterstützung und Anregungen beim Schminken, Kauf schöner Unterwäsche entdeckt und fühlt die beh. Frau ihre Weiblichkeit und kann sie akzeptieren. Durch "Frauenkaffeerunden" oder "Frauennachmittag" wird die pos. Bestärkung der eigenen Geschlechtsrolle deutlich gemacht.
Beim geistig behinderten Mann, dem seine Körperpflege egal ist, kann durch Klarmachen, daß Kontakte mit anderen Menschen (Frauen) ausbleiben, wenn er sich nicht wäscht, nicht rasiert oder keinen Wert auf schöne Kleidung legt.
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