Vitamin C bzw. Ascorbinsäure ist ein Glucosederivat. Die Biosynthese dieses Vitamins ist den meisten Organismen über den Glucosestoffwechsel möglich. Nur der Mensch, das Meerschweinchen und Primaten sowie einige Vögel und Fische können das Vitamin nicht selbst produzieren. Die Speicherkapazität des Vitamins ist beim Menschen sehr gering, so daß dieser Stoff permanent zugeführt werden muß.
Ascorbinsäure ist gegenüber Licht, Luft, Wasser und Wärme empfindlich. Ist aber in Fruchtsäften mit einem pH-Wert unter sechs gegenüber Sauerstoff stabil. Es ist in Südfrüchten, Obst, Hagebutten, schwarze Johannisbeeren, Kartoffeln, Paprika und in allen grünen Pflanzen enthalten. Allerdings ist Vitamin C nicht sehr stabil, so treten schon bei der Lagerung erhebliche Verluste auf. Durch Blanchieren und Einfrieren wird der Vitaminverlust stark vermindert. Darum besitzen tiefgekühlte Waren oft mehr Vitamin C als frische, die sich einige Zeit im Kühlschrank befanden. Bei längerem Kochen wird das wasserlösliche Vitamin ebenso aus den Lebsnsmitteln ausgeschwemmt oder inaktiviert, wie beim Aufwärmen, Warmhalten oder Wässern.
Vitamin C hat die vielfältigsten Aufgaben in unserem Körper.
Es ist beteiligt an:
- der Wundheilung,
- der Bildung der (Streß-) Hormone der Nebenniere Adrenalin und Noradrenalin,
- der Bildung des Botenstoffs Serotonin, der für Empfindungen wie Müdigkeit und Sättigung verantwortlich ist,
- antioxidativen Vorgängen im Körper. Es \"fängt\" freie Radikale ein, und beugt somit bei bestimmten Krebskrankheiten (Mund-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs) vor,
- einer verbesserten Eisenresorption (-aufnahme) im Dünndarm,
- Abtransport giftiger Schwermetalle wie Blei, Nickel und Cadmium. Es bindet sie an sich und schwemmt sie aus unserem Körper,
- Bildung von Carnitin zusammen mit den Enzymen Lysin und Methionin,
- der enzymatischen Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure oder Vitamin D,
- Verbesserung des Imunsystems, indem es vermehrt Abwehrzellen mit erhöhter Aktivität bildet.
Die Eigenschaft Stoffe zu binden und aus dem Körper zu schwemmen gilt bei Ascorbinsäure nicht nur für Schwermetalle und andere unerwünschte Stoffe, sondern auch für Kalzium. Ein Mineral mit wichtigen Aufgaben bei der Skelettbildung. Darum sollte bei der Einnahme von Vitamin C zusätzlich Kalzium zugeführt werden.
Bei Vitamin C wird heute nur noch selten ein ausgeprägter Mangel festgestellt. Mangelerscheinungen treten in Industrieländern nur bei Senioren mit Kaubeschwerden auf, die ausschließlich gekochte Nahrung zu sich nehmen oder durch Imobilität sich nicht ausreichend mit Frischobst und Gemüse versorgen können. Erste Anzeichen eines Ascorbinsäuremangels sind Ermüdung, Erschöpfung, Leistungsminderung und u.U. Zahnfleischerkrankungen. Das sogenannte Vollbild des Vitamin-C-Mangels ist Skorbut. Anzeichen von Scorbut sind z.B. Blutungen der Haut und Schleimhäute sowie Knochenschäden.
Für den täglichen Vitamin-C-Bedarf empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) 75mg. Der Bedarf an Vitamin C erhöht sich bei folgenden Risikogruppen:
- Bei Rauchern,
- Alkoholikern,
- Frauen, die die Pille einnehmen,
- einigen Erkrankungen und
- der Einnahme von Medikamenten wie acetylhaltige Schmerzmittel.
Bei einer Zufuhr von 150 - 200 mg/d (= mg pro Tag) tritt eine Sättigung des Gewebes ein. Bisher geht man davon aus, daß eine Gewebesättigung nicht notwendig ist, um die Funktion des Vitamins gewährleisten zu können. In letzter Zeit häufen sich aber Hinweise, auf eine positive Wirkung eines erhöhten Ascorbinsäurelevels. Herz-Kreislauf-Schäden und Kerbserkrankungen sollen dadurch vorgebeugt werden können. Ob dazu Dosierungen nicht im Milligramm- sondern in Garmm-Dosen notwendig sind, ist bisher nicht sicher geklärt und wird unter Fachleuten heftig diskutiert. Auch eventuelle Nebenwirkungen wie Durchfall und der verminderten Verfügbarkeit von Kalzium oder Kupfer ist noch nicht geklärt. Bis diese Fragen ausreichend geklärt sind, ist es gut, sich an die Enpfehlungen der DGE zu halten oder vor der Einnahme größerer Mengen Vitamin C mit einem Arzt Rücksprache zu halten.
|