Ursachen Typ 1
Bei dem Typ-1 Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Das bedeutet, dass Abwehrzellen des Körpers, die normalerweise Krankheitserreger und entartete Zellen unschädlich machen, gesunde Zellen des Körpers angreifen. Dadurch werden gesunde Zellen geschädigt und sogar völlig vernichtet.
Im Fall des Typ-1 Diabetes sind von dieser Zerstörung dir B-Zellen der Bauchspeicheldrüse betroffen, die für die Produktion des Insulins verantwortlich sind. Nach einer Schädigung über einen langen Zeitraum nimmt die Insulinproduktion immer mehr ab bis schließlich überhaupt kein Insulin mehr hergestellt wird. Dadurch erhöht sich der Blutzuckerspiegel.
Damit es zu der Autoimmunkrankheit kommt, müssen mehrere Faktoren zusammenkommen:
. Veranlagung: Der Typ-1 Diabetes ist keine Erbkrankheit. Lediglich die Veranlagung wird von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Hiermit lässt sich jedoch nicht allein die Entstehung der Krankheit erklären, da nur wenige Menschen, die die Veranlagung, auch erkranken.
. Virusinfektion: Der Coxsackie - Virus ist weltweit verbreitet und führt vor allem bei Kindern zu Atemwegserkrankungen. Ein bestimmter Eiweißbestandteil des Virus hat große Ähnlichkeit mit einem dem Enzym Glutaminsäuredecarboxylase (GAD), das in den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse hergestellt wird. Bei einer Infektion mit Coxsackie - Viren bildet die Immunabwehr Antikörper gegen das Virus. Ist die Krankheit überstanden, kommt es nun zu einer Verwechslung. Die Antikörper greifen nun auch die körpereigene Substanz GAD an und zerstören so die B-Zellen.
Ursachen Typ 2
Beim Typ-2 Diabetes werden die Zellen resistent gegen das Insulin und sprechen daher nicht auf dieses an. Das hat zur Folge, dass die Glucose nicht mehr in die Zellen gelangen kann, da das Insulin die Zellen für die Glukose "aufschließen" soll. Die Glukose zirkuliert dann verstärkt mit dem Blut, weil das Insulin nicht wirksam arbeitet. Der Körper interpretiert das als Insulinmangel. Dadurch produziert die Bauchspeicheldrüse mit der Zeit immer mehr Insulin und es kommt zu einem Insulinüberschuss. Dieser Vorgang wird Hyperinsulinämie genannt. Für einige Zeit verhindert diese einen zu hohen Blutzuckerspiegel und damit eine gefährliche Stoffwechselentgleisung. Eines Tages sind durch die fortdauernde Überproduktion, die B-Zellen erschöpft. Dadurch kommt es zu dem erhöhten Blutzuckerspiegel.
Damit diese Art der Krankheit zum Ausbruch kommt, müssen allerdings auch erst verschiedene Faktoren zusammen treffen.
. Vererbung: Die erbliche Veranlagung ist sehr viel höher zu bewerten, als beim Typ-1 Diabetes. Ist ein Elternteil am Typ-2 Diabetes erkrankt liegt die Wahrscheinlichkeit bei 40% das auch das erwachsene Kind an dieser Krankheit erkrankt. Sind beide Eltern betroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 60%.
. Hormonelle Ursachen: Das erst kürzlich entdeckte Hormon Resistin sorgt im Organismus dafür dass, die Körperzellen nicht mehr so empfindlich auf das Insulin reagieren. Gleichzeitig fördert es die Speicherung von Fett in den Fettzellen. Diese Entdeckung erklärt sowohl die Entstehung der Insulinresistenz als auch das bei Diabetikern häufig auftretende Übergewicht.
. Fehlernährung
. Übergewicht
. Bewegungsmangel
Sonstige Diabetesformen
. Schwangerschaftsdiabetes: Bei 2-5% aller Schwangeren kommt es zu einer behandlungsbedürftigen Erhöhung des Blutzuckers. In der Regel verschwindet der Diabetes nach Beendigung der Schwangerschaft. Allerdings entwickelt sich bei einem Teil der Frauen später unabhängig von der Schwangerschaft ein Diabetes. Mindestens 30% der Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes durchgemacht haben, entwickeln nach 10 Jahren einen erneuten Diabetes.
. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
. Medikamente: Auch Medikamente können zum Auftreten eines Diabetes mellitus beitragen. An erster Stelle ist hier das Kortison und seine Abkömmlinge zu nennen. Diese Stoffe wirken wie die körpereigenen Hormone aus der Nebennierenrinde.
Weniger ausgeprägt, aber noch deutlich nachweisbar ist die nachteilige Wirkung mancher harntreibender bzw. blutdrucksenkenden Mittel (Thiazide und Betablocker) sowie der sog. Antibabypille (Antikonzentrazeptiva). Auch sie können zu einer vorzeitigen Diabeteserkrankung führen oder eine bestehende diabetische Stoffwechsellage verschlechtern.
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