Die Riesentiere des Meeres sind im allgemeinen um vieles größer als die großen Tiere an Land. So ist z.B. an Land ist der Elefant das größte derzeit lebende Tier. Der Blauwal dagegen ist ca. 17mal größer als ein Elefant.
Warum gibt es im Meer Riesentiere?
Das Nahrungsangebot des Meeres ist um ein Vielfaches größer und gleichmäßiger verteilt als an Land. Außerdem kommt den Riesentieren im Wasser der Auftrieb zugute, wodurch sich überhaupt Tiere solchen Ausmaßes entwickeln konnten.
Die größten Tiere gehören zum Stamm der Wirbeltiere, das sind bei den Säugetieren Wale, See-Elefanten und Walrosse, bei den Fischen die Haie und Rochen.
Auch bei den wirbellosen Tieren gibt es Riesentiere, bei den Weichtieren sind das die Riesenkalmare.
Die Lebensweisen dieser Riesentiere sind ganz unterschiedlich. Blauwale, Riesenhaie und Teufelsrochen sind Planktonfresser, während sich Pottwale, Stachelrochen, Weiße Haie und Riesenkalmare räuberisch ernähren.
Riesentiere des Meeres gaben immer Anlaß zu Gruselmärchen und Fabeln der Seefahrer. Bekannt ist die Erzählung über die Riesentintenfische im Roman "20 000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne.
Obwohl Wale riesige Tiere sind, werden sie schon seit Jahrhunderten wirtschaftlich genützt. Wegen des Öles, des Lebetrans und des besonderen Gewebes, aus dem der Fettpolster auf dem Kopf besteht, wurden sie stark bejagt. Heute sind viele Walarten schon sehr selten und müssen geschützt werden.
Wir bringen nun eine kleine Auswahl aus dem "Buch der Rekorde":
Der größte Wal ist der Blauwal. Er wird bis zu 33 Meter lang und wiegt bis zu 150 Tonnen. Allein das Herz wiegt bis zu 600 kg, die Zunge erreicht die Größe eines Ochsen. Der Darm ist ca. 120 Meter lang. Dieser Wal taucht bis zu 200 Meter tief und kann 1 Stunde lang unter Wasser bleiben. Das ist möglich aufgrund seines großen Atemvolumens von ca. 1500 Liter. Ein neugeborener Blauwal ist 7 Meter lang und trinkt täglich 200 Liter Milch. Blauwale sind mit 10 Jahren ausgewachsen und werden ca. 30 bis 40 Jahre alt. Früher kamen sie in allen Weltmeeren vor (Kosmopolit), heute nur noch häufiger in den Meeren der Antarktis.
Zu den größten Fischen gehört der Riesenhai. Er wird bis zu 14 Meter lang und 4 Tonnen schwer. Riesenhaie sind die größten Haie der europäischen Meere. Als Planktonfresser filtert ein Riesenhai etwa 1000 bis 1500 Liter Wasser pro Stunde durch seine Kiemen. Diese Haiart ist lebendgebärend, eine Besonderheit bei Fischen. Die Jungen sind ca. 1 Meter lang.
Der Weiße Hai wird bis zu 12 Meter lang und bis zu 2 Tonnen schwer. Er ist deswegen so bekannt, weil er auch besonders große Beute angreift. Diese Haie können einen Tropfen Blut in 4,6 Millionen Liter Wasser riechen. Die meisten Angriffe auf Menschen kommen in Australien vor.
Der Teufelsrochen gehört ebenso wie die Haie zu den Knorpelfischen. Er ist ein relativ harmloser Pflanzenfresser und lebt in wärmeren Meeren. Dieser Rochen hat eine Flossenspannweite von 7,5 Metern und wird bis zu 2 Tonnen schwer. Trotz dieses Gewichtes können sie weit aus dem Wasser springen.
Riesenkalmare sind die größten und schwersten wirbellosen Tiere und gehören zu den Weichtieren. Die Körperlänge kann 6,6 Meter erreichen, die Tentakeln können bis zu 14 Meter lang werden. Solche Tiere wiegen bis zu 2 Tonnen. Die Augen erreichen 40 cm Durchmesser und sind damit die größten Sehorgane, die es im Tierreich gibt. Riesenkalmare kommen in großen Meerestiefen vor und konkrete Angaben über sie verdankt man der Tatsache, daß sie von Pottwalen gefressen werden.
Pottwale gehören zu den Zahnwalen und erreichen Rekordtauchtiefen bis über 1100 Meter, wobei sie über 1 Stunde unter Wasser bleiben können. Diese Wale werden bis zu 23 Meter lang, wobei der Kopf fast ein Drittel der Gesamtlänge ausmacht. Das Gewicht beträgt bis zu 75 Tonnen. Pottwale ernähren sich ausschließlich von Tintenfischen und ihre Darmlänge beträgt 288 Meter.
Wie wir schon beim Blauwal gehört haben, verständigen sich Wale akustisch. Dazu einige Beispiele.
Obwohl diese Meerestiere so riesengroß sind, weiß man immer noch relativ wenig über ihre Lebensweise. Viele Meerestiefen sind noch unerforscht.
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