Taurin ist ein freies biogenes Amin, das weitverbreitet im Körper vorkommt, und besonders konzentriert in Muskel, Leber, Gehirn und Zentralnervensystem anzutreffen ist. Taurin wurde in vielen Geweben nachgewiesen, auch in Organen bestimmter Wiederkäuer, was ihm seinen eigenwilligen Namen verschafft hat. Ebenfalls Muttermilch - wegen geringer Eigensynthese des Neugeborenen, der während der Schwangeschaft schon von der Mutter mit Taurin versorgt wurde - enthält Taurin in hoher Konzentration. Dieser Stoff übt wichtige biochemische und physiologische Funktionen aus: Durch Bindung an Gallensäuren erleichtert Taurin die Fettverdauung.Während des Wachstums des Gehirns beteiligt sich Taurin an der Bildung der Synapsen und an der Übertragung von Impulsen.Seine Funktion als Wachstumsfaktor und Neurotransmitter wird vermutet.
Taurin ist am Transport von Magnesium beteiligt.Nebenbei dient synthetisch hergestelltes Taurin in einigen Nahrungsmitteln als Geschmacksverstärker. Obwohl Taurin so häufig im Körper vorkommt, - 70% befinden sich im Muskel und Herzmuskel -, wurden genauere Forschungen über diese Substanz noch nicht angestellt. Es ließen sich bei Säuglingen, die längerfristig durch Infusionen ernährt werden mußten und so einem Taurinmangel ausgesetzt waren, Netzhautveränderungen nachweisen, was den Rückschluß zuläßt, daßTaurin bei der Bildung intakter Lichtrezeptoren beteiligt ist.Nicht nur über die Nahrungsaufnahme wird für genug Taurin im Körper mit gesorgt. Jeder Organismus ist ab einer gewissen Altersstufe (vermutlich schon nach dem Säuglingsalter) fähig, Taurin aus den einzigen schwefelhaltigen Eiweißbausteinen Cystein und Methionin in folgenden Schritten selbst zu bilden: -Methionin --->Cystathioin --->Cystein --->Taurin.
Oder: -Cystein --> (Decarboxylierung) --->Cysteamin -->(Oxidation) --->Taurin = H2N-CH2-CH2-SO3H Der chemische Name lautet: Aminoäthansulfonsäure Taurin findet als Konjugationspartner gepaarter Gallensäuren - als sog. Taurocholsäure - Anwendung als Gallentreibmittel, Nährbodenzusatz und Gegengift bei Digitalisvergiftungen (botan Gattung \"Fingerhutpflanzen\". Diese enthalten Acetylcholin, einen Neurotransmitter . Digitalis wird therapeutisch zur Steigerung von Kraft, Grad und Schnelligkeit der Herzkontraktilität genutzt, = \"positiv inotroper Effekt\"). Der Zusatz von Taurin zu Säuglingsnahrung und Katzenfutter ist schon lange üblich; dies ist zulässig und empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig.
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