Gliederung
Risikogruppen
Entstehung
2.1 akute Leukämie (AML und ALL)
2.2 chronische Leukämie (CML (genaueres) und CLL)
Ursachen
Therapie
1. Risikogruppen
- Frauen gegenüber Männern doppelt so oft betroffen
- Menschen mit Down-Syndrom - 20fach erhöhte Risiko
- Leukämierisiko:
- Arbeiter in Nuklearindustrie u. Menschen, bei denen Strahlentherapie vorgenommen wurde (wegen anderer Krebserkrankung)
- Ständiger Umgang mit Lösungsmitteln wie Benzol o. Toluol
- bestimmte Zytostatika (Zellgifte) - zur Behandlung einer Krebserkrankung eingesetzt
- Rolle d. Psyche bei Krebs nicht eindeutig geklärt
9 gibt jedoch viele Anhaltspunkte dafür, dass seelische Belastungen nicht unbedeutend sind - weil zw. Krankheit u. Psyche Zusammenhang besteht
2. Entstehung
Blut
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Rote Blutkörperchen Blutplättchen weißen Blutkörperchen
(Erythrozyten) (Thrombozyten) (Leukozyten)
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übernehmen lebenswichtige Funktionen des Organismus
- Zellen haben nur bestimmte Lebensdauer
9 müssen ständig erneuert werden
- Ort d. Blutbildung = Knochenmark (in den Hohlräumen des Knochenmarks verteilt)
- Knochenmark: aus wenigen Vorläufer- oder Stammzellen - werden durch Zellteilung u. Reifungsschritten ständig in allen Formen der Blutzellen in großer Zahl neu gebildet
- wenn sie reif sind - treten sie in den Blutkreislauf über
- Leukämie: dieser Reifeprozess wird durch genetische Veränderungen der Stammzellen der weißen Blutkörperchen unterbrochen wird
9 treten auch unreife weiße Blutkörperchen in Blutkreislauf - vermehren sich unkontrolliert
9 bösartige Zellen werden funktionslos u. verdrängen gesunde Knochenmarkszellen
9 treten Symptome wie Infektionen, Müdigkeit, Blutarmut u. Blutungsneigung auf
- unterschiedet Leukämie noch nach Herkunft der fehlerhaft vermuteten Blutzellen zw. lymphatischer Leukämie (ausgehend von Vorstufen d. Lymphozyten) und d. myeloischer Leukämie (ausgehend von Vorstufen d. Granulozyten/ Monozyten)
2.1 akute Leukämie
- Krankheit schreitet schnell voran - ohne Behandlung kann innerhalb weniger Wochen lebensbedrohlicher Zustand eintreten
akute myeloische Leukämie
- bei den Erwachsenen am häufigsten vorkommende Leukämieart
- Zeichen - Häufigkeit des Vorkommens d. Myeloblasten oder Monoblasten
- weltweit mit Häufigkeit v. 2,5 Erkrankten pro Jahr pro 100.000 Einwohner auf
akute lymphatische Leukämie
- treten meistens bei Kinder (2. - 10.Lebensjahr), seltener bei Erwachsenen
- einer von 100.000 Menschen pro Jahr betroffen
- eine d. Leukozytenuntergruppen, die Lymphozyten, sind bei dieser Leukämie betroffen
- kann zu einem Befall der Hirnhäute kommen - Kopfbestrahlung eingeleitet
2.2 chronische Leukämie
- Zustand kann über Monate oder Jahre stabil bleiben - so dass, je nach Erkennungszeitpunkt nach Diagnosestellung etwas mehr Zeit zum Behandlungsbeginn bleiben kann
chronische myeloische Leukämie
- erhebliche Vermehrung von Granulozyten und deren Vorstufe in Knochenmark, Blut, Milz und Leber
- Häufigkeit 10 Erkrankungen pro Jahr pro 1Mio Einwohner
- Betroffene: Menschen im mittleren bis höheren Alter
Stadien der CML Beschreibung
Chronische - Krankheitsverlauf noch relativ stabil, symptomarm u.
Phase therapeutisch gut kontrollierbar
- zu diesem Zeitpunkt unspezifische Symptome (Müdigkeit,
Leistungsminderung, Nachtschweiß, Erhöhung d.
Leukozytenzahlen im Blut u. Vergrößerung d. Milz mit Druckgefühl im Oberbauch
- diese Phase oft über Jahre stabil (im Median: 3 - 5 Jahre)
Akzelerierte - steigende Leukozytenzahl, anhaltendes Fieber, weitere
Phase Verschlechterungen von Blutbild, Laborwerten u.
Allgemeinzustand
- zeigt sich oftmals zunehmende Resistenz gegenüber der Therapie
Blastenkrise - deutliche Verschlechterung d. Karnkheitsbildes
- Überschwemmung des Blutes mit sehr unreifen Zellen
(Myeloblasten) aus d. Knochenmark
- Verlauf dieser Phase ähnelt d. einer akuten Leukämie - meist sehr therapieresistent
chronische lymphatische Leukämie
- reife Lymphozyten betroffen
- Leukozytenzahl in Knochenmark, Blut, Lymphgewebe u. anderen Organen deutl. erhöht (der in ihnen enthaltene Lymphozytenanteil kann bis zu 95% betragen)
- Betroffene: meist ältere Menschen, ab dem 50.Lebensjahr
- häufigste leukämieform bei Erwachsenen
- jährlich ca. 60.000 in Europa betroffen
- Heilung nur durch allogene Knochenmarktransplantation
3. Ursachen
- weitgehend ungeklärt
9 viele unterschiedliche Faktoren tragen zur Krebsentstehung bei: genetische Defekte, Lebensgewohnheiten, psychische Probleme u. Umweltbelastungen
- radioaktive Strahlen können Entstehen einer Leukämie begünstigen
4. Therapie
- Chemotherapie
- Strahlentherapie
- Stammzellentransplantation: in Form einer Knochenmarks- oder Blutstammzelltransplantation)
9 bringt auch Risiken mit sich
- durch Chemotherapie werden Leukämiezellen reduziert
- Stammzellen werden aus Blut oder Knochenmark gewonnen
9 krankes, nicht mehr funktionsfähiges Knochenmark durch gesundes ersetzt
werden - keine Oparation
- Spenderzellen aus Fremd- oder Eigenspende
9 in Knochenmark wieder ansiedeln und vermehren
- dauert mehrere Monate, bis sich Knochenmark wieder vollständig bildet
- Stammzellenübertragung v. einem Menschen auf einen anderen: "allogen"
- Patient erhält seine eigenen Stammzellen zurück: "autolog"
allogene Transplantation:
- Hochdosistherapie durch Infusion
- Stammzellen der Blutbildung beginnen, neue funktionstüchtige Blutzellen zu bilden
- (25% Geschwister - passender Spender, 50% im nationalen u. internationalen Knochenmarkspenderregister - führen zum Erfolg)
- entscheidend Gewebeverträglichkeit zw. Spender u. Empfänger
- wenn übertragene Abwehrzellen d. Spenders d. Gewebemerkmale d. Empfängers als "fremd" erkennen, bekämpfen Organismus d. Empfängers, kommt dann nach Transplantation zu immunologischen Abwehrreaktion (Graft versus Host Reaktion)
- bei starker Graft versus Host Reaktion kann jedoch eine chronische Krankheit (Graft versus Host Disease) entstehen - durch ständige Immunreaktion gegen eigenen Körper Schädigungen hervorrufen (neben Haut vor allem in Leber u. Darm)
- Abwehrsystem geschwächt - resultiert in Zunahme von Infektionen
autologe Transplantation:
- Patient der eigene Spender
- Mit einer ersten Chemotherapie Leukämiezellen im Körper vernichtet
- Patient werden Stammzellen aus Blut o. Knochenmark entnommen u. übertragen
- Vorteil: keine Abwehrreaktion gegen den Empfänger \" Blutbilder schneller wieder in Gang
- Nachteil: mögl. Mitübertragung restlicher Leukämiezellen mit der Rückgabe d. Stammzellen
- Um dieses Risiko möglichst gering zu halten: versucht entnommene Zellen vorher mit verschiedenen Methoden zu "reinigen"
- Wahl der geeigneten Therapie hängt stark von individuellen Faktoren wie Alter, körperlicher Konstitution, Stadium d. Krankheit sowie vom Vorhandensein eines kompatiblen Spenders
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