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1.	Geschichte:
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-  Anfänglich nur Naturkreide, die aus einer kohlenstoffhaltigen Tonerde besteht und als 
  
    Tonschiefer abgebaut wird. 
-  Später auch künstlich hergestellte Kreide.  
-  Kreide wird erst ab dem 15. Jahrhundert für die Handzeichnung bedeutsam, als die Künstler 
    eine Vorliebe für die tonige, weiche Zeichnung entwickelten. 
-  Die malerische Auffassung des Zeichnens fördert die Verbreitung der Kreide als  
    Zeichenmittel.  
-  Veränderung der Zeichnungsformatr, da Kreidezeichnungen eine größere Fläche verlangen,  
    als z. B. der feine Silberstift. 
 
2.	Technik: 
 
-  Wegen ihrer Härte und ihren Verunreinigungen (z. B. durch Sand), versuchten die Künstler  
   die Kreide durch Anfeuchten mit der Zunge oder  Lagern in Feuchten Räumen     
   geschmeidiger zu machen. 
-  Naturkreide erzeugt einen stumpfen, grauschwarzen Strich. 
-  Kunstkreide (Pariser Kreide) wird aus feinem Ruß und verschiedenen Bindemitteln   
   gepresst. Es gibt sie in Verschiedenen Härtegraden, die von griffelartiger Sprödheit, bis zu  
   sattschwarzen Linien reichen.  
-  Sie haftet besser auf Papier als Naturkreide und gibt bereits unter wenig Druck Farbe ab 
   (manifestiert die Intention des Künstlers spontan und differenziert). 
-  Die Gefahr des ungewollten Verwischens ist geringer als bei der Naturkreide.  
   Trotzdem lassen sich aber alle Effekte der Wischtechnik nutzen. 
-  Ihre künstlerische Entfaltung erlebt die Kunstkreide in Frankreich ab dem 17. Jahrhundert. 
 
  
 3.   Kunstbeispiele: 
 
"Emilie von Menzel kauernd" von Adolph Menzel (1815-1905): 
- Schwarze Kreide und Pastell auf bräunlichem Papier. 
- Alltägliche, jedoch für ein Bildnis ungewöhnliche Position, da sie durch die kauernde 
  Haltung und die Frontalität sehr betrachterorientiert wirkt. 
 
"Frau im Lehnstuhl" von Oskar Kokoschka (1886-1980): 
- Untypisch für den Maler, da seine Bilder sonst eher gefühlsstark sind, hier aber eher  
  diszipliniert und formal geschlossen. 
- Lineare Verwendung der Kreide.
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