Kolik:
So wie der Husten nur ein Anzeichen für eine Erkrankung der Atemwege ist, so ist die Kolik nur ein Ausdruck für Bauchschmerzen. Im Unterschied zu den anderen Haustieren sind Pferde besonders anfällig für Koliken. Der Grund ist im komplizierten Bau der Eingeweide zu sehen; zum anderen aber darin, dass unser Pferd sehr unnatürlich ernährt wird. Als Wildpferd war es ein Weidetier, das den ganzen Tag über frische Pflanzennahrung zu sich nehmen konnte, heute ist es ein Stalltier, mit meist zu konzentrierter Arbeit und zu konzentriertem Futter, dessen Aufnahme wiederum auf nur drei Mahlzeiten pro Tag eingeschränkt bleibt. Das Benehmen des Pferdes während eines Kolikanfalls richtet sich vorwiegend nach der Stärke der Schmerzen. Leichte Anfälle äußern sich durch ein ständiges Scharren mit den Vorderfüßen, durch Schlagen mit den Hinterfüßen gegen den Bauch, durch Schweifschlagen, häufiges Niederlegen und Auflegen, Umblicken und den ständigen Drang, Harn abzusetzen. Bei mittelgradigen Anfällen treten die Symptome im verstärkten Maße auf, und es beginnt sich zu wälzen. Hochgradige Koliken machen das Pferd für jeden äußeren Schmerz äußerst empfindlich. Es wirft sich rücksichtslos auf den Boden, wälzt sich um bleibt minutenlang in dieser Stellung liegen. Das Pferd sollte dann am Strick geführt werden, der Tierartzt gibt dann krampflösende Injektionen. Auch diese Krankheit kann tödlich verlaufen.
Darmkatarrh-Darmentzündung:
Außer der echten oberflächlichen Entzündung der Darmschleimhaut wird auch eine reine Störung der Darmtätigkeit mit übermäßiger wäßriger Darmentleerung- ohne entzündl. Vorgänge- zu dem Begriff des Darmkatarrhs gerechnet. Fütterungsfehler tragen meist Schuld, wie zu rasche Futterumstellung oder zu einseitige Fütterung mit Rübenschnitzeln, Brot oder Roggen. Ein leichter Darmkatarrh heilt meist von selbst aus. Ruhigstellung und Futterentzug genügen oft, man kann auch Eichenrindepulver oder Kohle unter das Futter mischen.
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