Durch die Wiederanbindung der Altarme an die Donau gewinnt die Au östlich von Wien jene Dynamik zurück, die die ökologische Qualität dieses Gebiets im Herzen des Nationalparks noch einmal deutlich erhöht. Nach über 100 Jahren Donauregulierung ist damit der erste wichtige Schritt getan: Es wird rückgebaut. Der Fluss wird wieder bestimmender Architekt des letzten intakten Auwaldes Mitteleuropas.
Die Gewässervernetzung zwischen Maria Ellend und Regelsbrunn ist erst der Beginn, dem weitere Schritte folgen werden. Zunächst natürlich im Nationalparkgebiet selbst. Durch die Öffnung der Regelsbrunner Au werden zirka 80 von insgesamt 450 Hektar Altarmfläche an den Hauptstrom wiederangebunden, also rund 20 %. Die Verwaltung des Nationalparks plant nun zusammen mit der Wasserstraßendirektion die weitere Vorgangsweise, wobei die Öffnung der Altarme bei Orth gegenüber von Haslau das nächste konkrete Vorhaben ist.
Im Prinzip können die Altarmsysteme im gesamten Nationalparkgebiet dynamisiert werden. In den nächsten zehn Jahren gilt es daher, aus den Erfahrungen der Altarmöffnung in Regelsbrunn zu lernen, und auf dieser Basis sinnvoll die nächsten Schritte in Richtung Revitalisierung der Donau-Auen zu setzen. Klar ist, dass vor allem die auspezifische Flora und Fauna umso stärker profitiert, je größer das renaturierte Gebiet ist. Ebenso notwendig ist allerdings, das Problem der Sohleeintiefung der Donau (siehe oben) mittelfristig zu lösen, um den Erfolg der Gewässervernetzung nicht zu gefährden.
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