Als Inhalationsanästhetika bezeichnet man alle Anästhetika, die gasförmig über die Lunge resorbiert werden.
Inhalationsanästhetika sind großteils flüchtige Kohlenwasserstoffverbindungen (Diethylether, Chloroform); mit Ausnahme von N2O (Lachgas).
Diethylether (Äther) und Chloroform werden heute aufgrund ihrer starken Nebenwirkungen praktisch nicht mehr verwendet; als weniger gefährlichen Ersatz verwendet man Stoffe wie Isofluran (ein flourierter Kohlenwasserstoff).
IA wirken in der Regel, indem sie sich an die Neurotransmitterrezeptoren GABAA (gamma aminobutyric acid) binden und dadurch die Sensibilität der postsynaptischen Neuronen vermindern (Siehe Barbiturate).
Heute eingesetzte Inhalationsanästhetika sind neben Lachgas Enfluran, Halothan, Isofluran und Sevofluran. Allgemein werden sie heute praktisch nur mehr zum Aufrechterhalten einer Narkose, nicht zu deren Einleitung verwendet.
Verabreicht werden Inhalationsanästhetika mit einer Beatmungsmaske, einer Larynxmaske oder durch endotracheale Intubation.
Die Beatmungsmaske ist die technisch einfachste Möglichkeit; es wird kein Schlauch eingeführt. Großer Nachteil ist, dass eine künstliche Beatmung unsicher ist und daher keine Muskelrelaxantien verwendet werden können wegen der von Opioiden hervorgerufenen Atemdepression die Operation nicht länger als eine Stunde dauern darf.
Die Larynxmaske stellt eine wesentliche Vereinfachung dar. Dabei wird dem narkotisierten Patienten über den Rachen bis vor den Kehlkopf ein Beatmungsschlauch eingeführt; eine aufblasbare Gummidichtung sichert den Zugang zur Luftröhre. Dieses Verfahren ist wesentlich sicherer als die Beatmungsmaske, und gegenüber der Intubation fällt die Reizung durch die In- und Extubation weg. Da die Atemwege jedoch nicht vollständig gesichert sind (die Gummidichtung könnte sich bei hohem Druck, z.B. bei Erbrechen, lösen), kommt diese Methode bei völliger Muskelrelaxierung, bei Lungenkranken oder stark alkoholisierten Patienten nicht in Frage.
Die sicherste Methode ist die endotracheale Intubation: Mit Hilfe eines sogenannten Laryngoskops werden flexible Röhren in die Tracheen eingeführt. Dadurch kann jederzeit beatmet werden, die Atemwege sind immer frei. Dadurch wird erst die sichere Anwendung von Muskelrelaxantien möglich.
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