Bauchspeicheldrüse, Pancreas, Inselorgan:
Die Bauchspeicheldrüse liegt hinter dem Magen und mündet in den 12 finger Darm. Sie ist 14-18 cm lang und wiegt 65-80 g. Der Kopf wird halbkreisförmig vom 12-Finger-Darm umschlossen.
Die Bauchspeicheldrüse produziert täglich 1-2 l Verdauungssaft. Mit dem Bestandteil an Bicarbonat-Ionen wird die Magensäure neutralisiert.
Im hinteren Teil der Bauchspeicheldrüse liegen ungefähr 1.5 Mio 100-500 mykrometer grosse Inseln. Im Inselorgan werden die Zelltypen A, B und D unterschieden. Die B-Zellen stellen Insulin her. Nach der Nahrungsaufnahme wird im Blut ein Anstieg von Glucose (Traubenzucker) festgestellt. Es kommt zur Ausschüttung von Insulin. Nicht der gesamte Traubenzucker wird im Körper sofort gebraucht, und so wird es als Glycogen in der Leber und in den Muskeln gespeichert. Bei erhöhter Leistung oder anderem Bedarf wird es wieder zu Glycose und freigesetzt.
Die A-Zellen stellen Glucagon her. Wenn der Blutzuckerspiegel zu tief ist, wird der Zucker, der Vorhin in Stärke umgewandelt wird, vom Glucagon wieder zurückverwandelt.
Wenn die B-Zellen zuwenig Insulin herstellen, kann der Zucker im Gewebe nicht richtig verbrannt werden, der Blutzuckerspiegel steigt. Hält diese Hormonstörung an, kann es zu Diabetes kommen.
Hypophyse
Die Hypophyse befindet sich am Boden des Zwischenhirns. Sie ist nur 0.6 kg schwer und kirschkern bis bohnengross. Die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) wird vom Hypothalamus kontrolliert, der bildet Hormone mit denen er die Hypophyse steuert.
Die Hypophyse steuert selbst verschiedene Drüsen, nämlich die Schilddrüse, die Nebennierenrinde und die Keimdrüse.
Sie steuert zusammen mit der Zirbeldrüse bestimmte Lebensrythmen, zum Beispiel Tages-, Wochenrythmus.
Schilddrüse:
Die Schilddrüsen befinden sich rechts und links neben der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes.
Sie ist in zwei ovale Seitenlappen aufgeteilt. Über eine schmale Gewebsbrücke sind die beiden Lappen miteinander verbunden. Die Drüse wird von einer Kapsel umgeben und wiegt 18-60 g. Normalerweise ist sie weich und braun bis blaurot.
Vergrösserungen (Kropfbildung) und Verhärtung können oft vorkommen und bedeuten eventuelle funktionsstörungen.
Die Schilddrüsen Hormone T3 und T4 beeinflussen die Geschwindigkeit des Stoffwechsels in den Zellen.
Bei Überfunktion der Schilddrüse führt es zur sogenannten Badesowschen krankheit. Die Drüse schwillt mässig an, die Augen treten aus den Höhlen hervor, der Herzschlag ist erhöht ebenso die Körpertemperatur. Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden und manchmal Angstzustände und geistige Verwirrung sind die Folge.
Bei Unterfunktion ist der gesamte Stoffwechsel stark herabgesetzt, Herz schlägt langsamer und Körpertemperatur sinkt, es kommt zu Fettansatz, Schlafsucht, Teilnahmslosigkeit und verlangsamtem Denken. .
Bei Jugendlichen wirkt. T3 und Z4 auch als Wachstumshormon.
Nebenschilddrüsen
Die Nebenschilddrüsen befinden sich unmittelbar unter den Schilddrüsen. Sie sind heller als die Schilddrüse und wir haben unter jedem Lappen der Schilddrüse zwei, im ganzen also vier.
Sie bilden das Hormon Parathormon und das wirk auf Knochen, Blut, Nieren und Darmschleimhaut.
Thymus
Der Thymus liegt hinter dem Brustbein und ist wie die Schilddrüse in zwei Lappen aufgeteilt.
Während seiner aktiven Phase ist er etwa 6cm lang und 2-3cm lang. Im Thymus wird ein Hormon hergestellt, das zur Immunabwehr durch das Blut dient, die T-Lymphozyten. Allerdings erreichen über das Blut nur etwa 10 %der T-Lymphozyten die Organe, die anderen 90% gehen in der Thymusrinde zugrunde.
Die Thymusdrüse beeinflusst das Wachstum bis zum Ende der Pubertät, danach bildet er sich zurück und verfettet.
Nebennieren
Die Nebennieren befinden sich auf den Nieren. Sie wiegen etwa 10-15 gramm. Etwa 80% der Nebennieren bestehen aus gelblicher Rinde und das innere, 20% aus braunrotem Mark. Nebennierenrinde und Nebennierenmark sind voneinander unabhängig.
Die Nebennierenrinde bildet mehrere Hormone, unter anderem Androgen, Östrogen und Progesteron, die Geschlechtshormone, und Adrenalin. Im Gegensatz zu anderen Hormonen wirkt Adrenalin sofort, in Stress- und Angstsituationen, in denen schnelles Handeln erforderlich ist. Durch den Adrenalinschub ins Blut wird der Körper höchst leistungsfähig. Nach dem handeln beginnt das Herz erst höher zu schlagen, der Schweiss bricht aus. Diese Wirkungen nennt man Fight and Flight Syndrom. Auch das Nervensystem ist an dieser Anpassungsreaktion beteiligt. Ist die Notsituation erkannt, so wird das Nebennierenmark in Sekundenbruchteilen durch Nerven des Vegetativen Nervensystems aktiviert.
Keimdrüsen
Die Keimdrüsen befinden sich bei der Frau in den Eierstöcken, beim Mann in den Hoden. Sie beeinflussen sowohl die Geschlechtliche Entwicklung als auch den Körperbau, das Stoffwechselgeschehen und das Seelenleben des Menschen. Die Reifung der Keimdrüsen bewirkt eine tiefgreifende Umgestaltung des Körpers und der Seelenhaltung bei Mann und Frau.
Zirbeldrüse
Die Zirbeldrüse gehört zum Zwischenhirn und ist ein Teil des Epithalamus. Früher vermutete man in ihr den Sitz der Seele. Heute ist bekannt, dass sie am Tag-Nacht Rhythmus beteiligt ist.
|