Der Pflanzenbestand eines Hochwaldes ist aus mehreren Schichten aufgebaut. In der Baumschicht wölben sich die Kronen der Bäume zu einem Blätterdach. Zur Strauch-schicht zählt der Nachwuchs der Bäume. Darunter folgt die Krautschicht mit den krautigen Waldpflanzen. Eine dem Boden unmittelbar auflagernde Moosschicht fehlt, weil Moose eine Überdeckung durch den herbstlichen Laubfall nicht ertragen. Moose findet man daher nur auf Baumstümpfen und auf Steinen. Der Boden, den sich die Wurzeln der verschiedenen Schichten ebenfalls stockwerkartig teilen, führt außerdem die Pilzschicht. Allgemein betrachtet besteht der Boden aus Verwitterungsprodukten des Gesteins und Humus. Wichtig ist die Wasserführung des Bodens.
Der Stockwerksbau entspricht den Lichtbedürfnissen und der Lichtversorgung. Die Baumschicht empfängt das Licht unmittelbar, die anderen Schichten enthalten nur das vom Laubwerk durchgelassene Licht.
Das Maximum der pflanzlichen Stoffproduktion verschiebt sich im Laubwald während des Jahres in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen. Es liegt im Winter bei den Moosen, im Frühjahr in der Krautschicht, im Sommer in der Strauch- und Baumschicht. Nur durch diese periodische Verlagerung der Stoffproduktion wird die Existenz so vieler Pflanzenarten ermöglicht, von denen wiederum eine reiche Fauna abhängig ist.
Tierische Kleinlebewesen, wie Amöben, Rädertierchen, Fadenwürmer, Spinnen, Milben, Insekten, Insektenlarven und Schnecken nehmen durch Ernährung, Verdauung und Atmung an der Zerkleinerung und Umsetzung der organischen Stoffe teil. Dieses Bodenleben lockert und durchlüftet den Boden und schafft damit günstige Verhältnisse für die Wurzeln der höheren Pflanzen.
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