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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Geschlechtschromosomal gebundene erbgänge



Manche Merkmale für eine Krankheit werden dominant vererbt, d.h. wenn ein Chromosom des Paares die Anlage trägt tritt die Krankheit auf und manche rezessiv, d.h. nur wenn beide Chromosomen des Paares die Anlage zur Krankheit tragen, tritt das Merkmal auf, dabei kommt die Krankheit genauso oft bei Frauen wie bei Männern vor. Es gibt aber Erbkrankheiten die viel häufiger nur bei Männern auftreten als bei Frauen. Woher kommt dies?



Die Bluterkrankheit

Normalerweise gerinnt das Blut eines Menschen bei einer Verletzung nach 4 - 7 Minuten, dauert es aber länger als 15 Minuten, so liegt eine Krankheit vor, die Bluterkrankheit. Schon kleine Verletzungen können zu großem Blutverlust führen und lebensgefährlich werden. Dem Bluter fehlen Gerinnungsstoffe. Diese Krankheit wird vererbt. Sie ist in europäischen Fürstenhäusern sehr oft anzutreffen und es fällt in den Stammbäumen auf, dass ausschließlich Männer betroffen sind.


Erbgang bei der Bluterkrankheit

Die Häufung bei Männern kommt davon, dass das Gen für die Krankheit auf dem X-Chromosom liegt. Auf dem Y Chromosom kann es nicht liegen, denn dann könnte die Krankheit nur vom Vater auf den Sohn übertragen werden.
Das X-Chromosom trägt entweder das Allel A (dominant) für normale Blutgerinnung oder das X-Chromosom hat das Allel a (rezessiv) bluterkrank. Das Y-Chromosom ist für diese Anlage genleer.

Die Bluterkrankheit wird rezessiv vererbt. Da Frauen zwei und Männer nur ein X-Chromosom besitzen, wirkt sich die X-chromosomale Vererbung bei Mann und Frau verschieden aus. Männer sind schon Bluter, wenn sie von der Mutter das rezessive Allel Bluter auf dem X-Chromosom vererbt bekommen. Frauen sind mit einem Allel für Bluter noch nicht krank, weil das Allel auf dem anderen X-Chromosom für normale Gerinnung dominant ist. Aber sie sind jetzt Trägerin der Krankheit in ihrem Erbgut (Konduktorin) und können die Anlage dafür an ihre Kinder weitergeben. Frauen sind dann Bluter, wenn sie vom Vater und der Mutter ein rezessives Allel für die Krankheit bekommen. Da das Gen für die Bluterkrankheit auf dem X-Chromosom sitzt und rezessiv vererbt wird, nennt man diesen Erbgang X-Chromosomaler - Rezessiver - Erbgang.


Rot - Grün - Schwäche

Auch die Rot - Grün - Schwäche ist ein X-Chromosomaler rezessiver Erbgang. Menschen die unter Rot - Grün - Blindheit leiden, können die Farben rot und grün nicht voneinander unterscheiden, weil eine Zapfensorte für eine Grundfarbe nicht funktioniert. Auch hier liegt das Gen für die Krankheit auf dem X-Chromosom und ist rezessiv. Deshalb sind von der Rot - Grün - Schwäche wieder fast nur Männer betroffen und Frauen nur, wenn das Gen reinerbig, d.h. zweimal, vorliegt.

 
 

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