(detailierte Zusammenfassung der Ereignisse von 1983/84 siehe Anhang)
Der Nationalpark Donau-Auen ist der wohl international bekannteste österreichische Nationalpark. Primär aber nicht wegen der Naturschönheiten, sondern wegen der politischen Turbulenzen, die sich aus den Auseinandersetzungen um den Kraftswerksbau bei Hainburg und der Frage der Einhaltung internationaler Naturschutzverpflichtungen ergaben.
1984 wurde ein Kraftwerk bei Hainburg genehmigt, obwohl das Gebiet gemäß dem niederösterreichischen Naturschutzgesetz und auch international als Schutzgebiet ausgewieen ist.
Der folgende Winter 1984/85 mit den ersten Schlägerungen im Auwald bei Stopfenreuth (siehe Plan) wurde zum Prüfstein der gesamten österreichischen Umweltpolitik. Der Widerstand in der Au durch Tausende Umweltschützer, unterstützt durch fachliche Autoritäten wie den Nobelpreisträger Konrad Lorenz, bewirkte schließlich einen Baustopp und eine 10-jährige "Nachdenkpause", die mit dem endgültigen Aus für das Kraftwerk endete.
Nach insgesamt knapp 20 Jahren der Planungsgeschichte Nationalpark ist klar geworden, dass die Donau-Auen östlich von Wien nationalparkwürdig sind und ein Kraftwerk mit diesen Plänen unvereinbar ist.
Ein wesentlicher Schritt auf diesem Wege war die große Aktion des WWF "Natur freikaufen", 1989, wodurch mit Hilfe von Spenden 411 Hektar Auwald bei Regelsbrunn für den Nationalpark gesichert werden konnten.
Um die Donau-Auen umfassend und dauerhaft schützen zu können, haben im Sommer 1990 der Bund und die Länder Wien und Niederösterreich die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal beauftragt, die Möglichkeiten für die Errichtung eines Nationalparks in den Donau-Auen zu prüfen, sowie Varianten für dessen Verwirklichung vorzuschlagen.
Zugleich sollten geeignete Maßnahmen gegen die Eintiefung der Donausohle und zur Wiederherstellung der ursprünglichen Wasserdynamik gefunden wrden. Eine weitere Auflage war, dass der Nationalpark Donau-Auen den Kriterien der IUCN entsprechen und internationale Anerkennung erreichen soll.
Am 5. Dezember 1994 unterzeichneten die Landeshauptmänner von Wien und Niederösterreich, Dr. Michael Häupl und Dr. Erwin Pröll, sowie Umweltministerin Maria Rauch-Kallat eine Vereinbarung zur "Durchführung weiterführender Untersuchungen betreffend einen Auen-Nationalpark sowie von Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Situation der Donau-Auen in und östlich von Wien."
Die Arbeiten wurden mit Ende 1995 abgeschlossen; seitdem war die provisorische Geschäftsstelle Nationalpark Donau-Auen mit den Vorbereitungsarbeiten bis zur Eröffnung des Nationalparkes im Oktober 1996 beauftragt. Seit 1. Jänner 1997 ist eine Gesellschaft mbH mit Mag. Carl Manzano als Geschäftsführer tätig. Seit November 1997 wird der Nationalpark Donau-Auen in den Listen der IUCN als Nationalpark der Kategorie II geführt.
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