Einleitung:
Begriffsbestimmung: Rauschgift - Suchtgift
Nicht jedes Gift erzeugt einen Rausch (z.B.: Amphetamine erzeugen nur physisches und psychisches Wohlbefinden).
und auch nicht jedes Rauschgift macht "süchtig".
Suchtmittel:
Sucht ist kein Phänomen des 20. Jhdts. Schon die Urmenschen genossen fermentierte Früchte aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkung. Auch in ägyptischen Mumien wurden Cannabis- und Cocainreste festgestellt.
Seit 1957 beschäftigt sich die WHO (World Health Organisation) mit der Sucht als weltweitem Problem:
Erstmal wurde eine Unterscheidung getroffen zwischen:
Mißbrauch: Die Einnahme des jeweiligen Pharmakons geschieht aus freiem Willen.
Sucht: Die Droge bestimmt das Leben des jeweiligen Individuums ("Was ist der Abhängige bereit zu tun um an das Suchtmittel zu kommen oder es einzunehmen ?!")
Mit dem Überbegriff "Arzneimittelabhängigkeit" werden auf Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschiedene Formen des Arzeimittelmißbrauchs zusammengefaßt.
Zwei Arten der Abhängigkeit:
Psychische Abhängigkeit:
Gefühl der Befriedigung und milden Euphorie bei der Einnahme
Ungefähr periodische Zufuhr
Ein unwohles Gefühl; wenn nach regelmäßiger Einnahme die Zufuhr unterbrochen ist (vielleicht auch leichte Schweißausbrüche).
Physische Abhängigkeit:
Es kommt zu einem Zustand der Anpassung
Stärkere körperliche Störungen, wenn die Zufuhr unterbrochen ist, die aber
wiederum verschwinden, wenn Zufuhr unterbrochen.
Sucht (Tendenz die Dosis zu steigern) rein technische Sicht
Suchtentwicklung:
Bei Heroin und Cocain: nach tage- bis wochenlangem Mißbrauch
Bei Amphetaminen: nach mehrwöchentlichem schweren Mißbrauch
Bei Alkohol: nach jahrelangem schweren Mißbrauch
Toleranzentwicklung:
Bei wiederholter Zufuhr eines Pharmakons kann die Wirkung allmählich geringer werden die Dosis muß erhöht werden Entwicklung einer Toleranz. Diese ist aber reversibel, denn nach einem einnahmefreien Intervall kehrt die ursprüngliche Empfindlichkeit wieder zurück.
Dies geschieht auf zwei verschiedene Arten:
Enzyminduktion:
Das Pharmakon regt die Neusynthese der metabolisierenden Enzyme an (Induktion) und wird infolgedessen schneller eliminiert. Die Konzentration der Pharmaka am Wirkort wird vermindert. (pharmakokinetische Toleranz).
"down regulation":
Es führt nicht, wie bei der Enzyminduktion zu einer Beschleunigung der metabolischen Inaktivierung des Wirkstoffes, sondern zur Abnahme der Ansprechbarkeit des Erfolgsorgans; beruht vielleicht auf einer Verminderung der Rezeptordichte.(pharmakodynamische Toleranz)
Um der soziokulturellen Dimension des Drogenmißbrauchs Rechnung zu tragen muß noch eine weitere Einteilung getroffen werden:
Soziokulturelle Einteilung:
therapeutische Fälle: Öfters kommt es nach medizinischer Behandlung zu einer Abhängigkeit. Dies war ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung zu Beginn dieses Jahrhunderts.
epidemische Fälle: Eine Droge verbreitet sich in einer bisher von dieser Droge freien Population.
endemisch mißbrauchte Stoffe: Alkohol in Europa; Cannabis in Indien; Kauen der Cocablätter in Kolumbien, Peru; Betelkauen in Südostasien. Alkohol in Europa; Cannabis in Indien; Kauen der Cocablätter in Kolumbien, Peru; Betelkauen in Südostasien.
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