Die Stütz-, Schutz- und Ernährungsfunktion wird von den Gliazellen erfüllt. Das Verhältnis von Nervenzellen zu Gliazellen beträgt etwa 1:50. Gliazellen können auch Heilungsprozesse beschädigter Nerven durch Vernarbung begünstigen.
Der Raum zwischen den verletzlichen Neuronen wird von ihnen erfüllt, sodaß sie als direktes Bindeglied zwischen Neuronen und Versorgungselementen fungieren.
Die Nervenzellen des menschlichen Gehirns verbrauchen pro Tag etwa 80 g Traubenzucker, was der 16fachen Menge des Blutzuckergehaltes unseres Blutes entspricht. Das macht eine effiziente Nährstoffversorgung unabdingbar.
Die Kapillaren des Gehirns werden von Gliazellen umfaßt, die diese Nährstoffe direkt und wohldosiert an die Neuronen abgeben. Dieser Mechanismus sieht folgendermaßen aus: Durch die Durchblutung der Haargefäße des Gehirns nehmen die anliegenden Gliazellen Traubenzucker und Glykogen aus dem Blut auf. Sobald sich ein gewisser Grad der Sättigung eingestellt hat, wird die Blutzufuhr langsam durch die anschwellende Gliazelle unterbunden. Somit erhält die Gliazelle weniger Nährstoffe, wird aber gleichzeitig von der aktiven Nervenzelle vorhandener Zucker- und Glykogenmoleküle beraubt. Dadurch schwillt die Gliazelle wieder ab, erhöht die Blutversorgung und reichert sich mit Nährstoffen an.
Eine weitere Art der Gliazellen ist die Schwannsche Scheidezelle:
Sie wickelt sich im Laufe der embryonalen Entwicklung um das Axon und baut die fettartige Myelinhülle auf. Sie ermöglicht eine weitaus schnellere Leitung des Impulses.
Im allgemeinen läßt sich jedoch sagen, daß über die speziellen Funktionen der Gliazellen weniger bekannt ist als über Nervenzellen.
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