Der Entwicklungsverlauf der Sprache
Vorstadium: Geburtsschrei und Unlustschreien
Die erste Äußerung eines Neugeborenen ist der Geburtsschrei. Dies stellt eine physiologische Äußerung dar und dadurch beginnt gleichzeitig die Atmung.
Kundgabe und Unbehagen:
Wenn ein Säugling Hunger oder Durst hat, dann macht es sich durch Schreien bemerkbar, weil es sich in dieser Situation einfach nicht wohl fühlt.
Die Schreie in den ersten 6 Monaten werden durch ein Unlustgefühl erzeugt und dienen ihnen das Gefühl los zu werden.
Der Säugling setzt mit einer bestimmten Absicht sein Schreien ein und den Erwachsenen auf Trab zu halten.
Lautäußerungen:
Später werden Lautäußerungen aus dem Schreien und erste Lautbildungen.
Lallmonologe:
Mit ca. 6 Monaten treten schon einige Kombinationen auf, wie pa-pa oder la-la-la auf.
Festigungen:
- das Kind hört sich selbst und ahmt sich nach, es wiederholt das Gehörte (Echolalie)
- Fremdnachahmung: das Kind ahmt das Lallen des Erwachsenen nach, die wiederum das Kind nachgeahmt haben
Das Schreien und Lallen sind die notwenigen Bausteine der Sprache.
Ein- Wort- Sätze: (Bennungsalter)
Mit ca. einem Jahr hat ein Wort die Bedeutung von einem Satz.
Buch:
"Das ist ein Buch" oder "Ich möchte das Buch haben"
Dadurch werden die Bedürfnisse oder Wünsche ausgedrückt.
Zwei- und- Mehr- Wort- Sätze:
In der zweiten Hälfte des 2 Lebensjahres gebraucht das Kind noch zusätzliche Wörter (2 und mehr) um die Gefühle auszudrücken.
Au Stuhl: Ich habe mich am Stuhl gestoßen.
Oh Ball: Der Ball ist schön.
Das Kind ist damit zwar noch beeinträchtigt, aber die Wörter, die es benutzt sind immer ein Hauptanteil, was es ausdrücken will. Grammatische Regeln darf man dabei natürlich n och nicht beachten, die Sätze sind selber konstruiert.
Das Hauptwort steht immer in der Mitte des Satzes und die anderen darum, die Wörter werden nicht gebeugt.
Flexionen:
Im 3. Lebensjahr werden die Wörter gebeugt und werden so aufgebaut, dass das Subjekt am Anfang steht und das Prädikat danach folgt.
Beispiel Steigerungen:
"hoch"- "höher"
"gut"-"güter"
"ich bin gesitzt" nach
"ich bin gegangen"
"ich schlafte " nach
"ich machte"
Wortneuschöpfungen:
Wenn ein Kind ein Wort noch nicht kennt erfindet es einfach ein neues Wort für, z.B den Gegenstand oder das Tier.
Beispiel: Fliegeding- Flugzeug
Zunehmende Strukturierung und Differenzierung:
Im 5. Lebensjahr kann das Kind schon mit der richtige Grammatik umgehen, die fundamentale Entwicklung ist bis zum 6- 7 Lebensjahr abgeschlossen.
Im Schulkindalter werden die Strukturierung und die Differenzierung zunehmend verstärkt in der Ausdrucksfähigkeit.
Es wird fähig die Wörter in Buchstaben zu zerlegen, was auch für den Deutschunterricht von großer Bedeutung ist.
Entwicklung des kindlichen Fragens:
Im 2. Lebensjahr fragt es nach Namen und Dingen. (Benennungsalter)
Im 3. und 4. Lebensjahr findet es überwiegend WO- Fragen.
Im 4. und 5.Lebensjahr kommen dann die WARUM- Fragen, das ist auch die Zeit die man als "Fragealter" bezeichnet.
In der zweiten Hälfte des 2. Lebensjahres zeigt die Entwicklung des Wortschatzes bei den Kindern Ihren Höhepunkt, von da ab wird der Wortzusatz eher geringer.
Jugendliche und Erwachsene:
Die Entwicklung der Sprache bei Jugendlichen und Erwachsenen ist es eine Verfeinerung ihrer Ausdrucksfähigkeit, dies wird aber hauptsächlich durch ihre Bildung oder durch ihr soziales Umfeld beeinflusst. Deshalb gibt es auch oft Unterschiede bei den Menschen in ihrer Grammatik, im Sprachstil und im Umgang ihres Wortschatzes.
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