Die Definition
Lat: „Niederdrückung“, in der Psychologie und Psychopathologie Stimmung der Niedergedrücktheit, die entweder bloß affektiv oder konstitutionell und als solche von charakterologischer Bedeutung ist. Psychiater
unterscheiden sekundäre ( motivierte) und primäre (unmotivierte) Depression.(Das moderne Lexikon. Verlagsgruppe Bertelsmann, Gütersloh 1979, S.260)
1.1 Was ist eine Depression?Depression ist eine behandlungsbedürftige, psychiatrische Erkrankung. An einer Depression erkrankte Menschen können sich nicht aus eigener Kraft daraus befreien.Eine nichtbehandelte Depression kann Monate oder Jahre dauern.
1.2 Krankheitsbild und SymptomeEine Depression hat viele Anzeichen und Symptome, allerdings müssen nicht immer alle auftreten. Die wichtigsten Symptome sind:- Traurige Stimmung, Niedergeschlagenheit, Mutlosigkeit, Gefühl der Gefühllosigkeit, innere Leere- Störung der Antriebs- und Entscheidungsfähigkeit, die Augen strahlen nicht mehr, Bewegungen sind eingeschränkt und kraftlos, die Mimik und Motorik verarmt- Konzentrationsstörung, sehr intensives Nachdenken über Kleinigkeiten- Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle; der Erkrankte denkt, daß er selbst an seiner Erkrankung, bzw. an seinem Zustand schuld ist oder daß diese eine Bestrafung für vergangene Sünden sei; unangebrachte Schuldgefühle, Vorwürfe, weil man nicht mehr in der Lage ist, seine alltäglichen Aufgaben zu erfüllen- Schlafstörungen, häufiges Aufwachen oder gar nicht erst einschlafen können, oder ein Leiden an einem stark erhöhten Schlafbedürfnis- Angst, unerwünscht zu sein, den Mitmenschen eine Last zu sein; Sorgen um die Zukunft; Gefühl dauernder Sorge, ohne zu wissen, wovor man eigentlich Angst hat; Angst unheilbar krank zu sein; dauernde Angst, den Angehörigen könnte etwas zustoßen, im Gegensatz dazu aber keine Angst vor dem eigenen Tod; kein oder kaum Selbstwertgefühl mehr bis zum Selbsthass- Körperliche Beschwerden, für die keine organischen Ursachen vorliegen.- Kein oder kaum noch sexuelles Verlangen- Soziale Kontakte werden vermieden, Hobbys werden aufgegeben- Keine Stimmungsaufhellung durch freudige Ereignisse- Suizidgedanken und –versuche
1.3 Die Abgrenzung der Depression von der Trauer- der bedeutendste Unterschied zwischen Trauer und Depression liegt bei ähnlichen Symptomen darin, daß eine Depression eine „Trauer ohne Grund“ ist, sie kann ohne ein schlimmes Ereignis auftreten und findet auch bei Menschen statt, die „ja alles haben, was sie brauchen, um glücklich zu sein“.- Außerdem werden depressive Menschen durch schöne Ereignisse nicht fröhlicher, im Gegenteil, im Kreise von Freunden werden sie oft noch niedergeschlagener; besonders schlimm ist es an Festen wie Weihnachten.- Wenn sich die Krankheit schon etwas bessert, entstehen Stimmungsschwan-kungen im Laufe des Tages; meistens ist die Stimmung morgens besonders tief und abends besser oder, seltener, umgekehrt (\"Morgentief\"=typ. Symptom).- Ein depressiver Mensch ist nicht mehr in der Lage, Entschlüsse zu fassen, und hat das Vertrauen in sich und die Menschen verloren.- Trauernde Menschen erleben teilweise auch das Gefühl, nicht mehr zu fühlen, allerdings hält dieser Zustand, im Gegensatz zum Trauernden, bei depressiven Menschen teilweise Monate an
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