Vogelgeschrei ist im Regenwald allgegenwärtig. Schwieriger ist es allerdings die Verursacher der Töne hoch oben in den Baumkronen auch zu entdecken - trotz des häufig bunten Gefieders.
Typische Vögel des Kronenbereichs sind der Weißbrusttukan, der Gelbbrustara, der Quetzal und der Halsband-Waldsänger.
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(c) Erwin Patzelt
Weißbrusttukan
Die etwa 40 Arten umfaßende Familie der Tukane oder Pfefferfresser, wie der Weißbrusttukan (Ramphastos cuvieri) zählt zu den Spechtvögeln. Tukane kommen nur in den Wäldern Mittel- und Südamerikas vor. Der Weißbrusttukan findet sich Guayana, Venezuela über Nord- und Mittelbrasilien bis nach Peru und Kolumbien. Er wird häufig auch als Unterart von Ramphastos tucanus angesehen.
Der gewaltige Schnabel kann bei einigen Arten fast das Volumen des übrigen Körpers erreichen und ist trotzdem sehr leicht. Die Bauweise aus vernetzten Knochenspangen gewährleistet die nötige Stabilität. Neben Vorteilen bei der Nahrungssuche, etwa das Beeren am Ende von Zweigen noch erreicht werden können, ist der große und bunte Schnabel ein Arterkennungszeichen.
Tukane fliegen in lockeren Schwärmen von rund zwölf Vögeln zur Nahrungssuche umher. Sie fressen Beeren und Früchte, aber auch Insekten, Spinnen, kleine wirbellose Tiere und plündern sogar die Nester anderer Vögel. Verteidigungsversuche der Eltern parieren sie mit den Schnabel. Tukane selbst brüten in Baumhöhlen, in denen sie zwei bis vier Eier ablegen. Die nackten, dunenlosen Jungen sind gegen Wundschäuern mit Hornschwielen an den Füßen geschützt.
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Gelbbrustara
Der Gelbbrustara oder Ararauna (Ara ararauna) ist eine der 26 Papageiarten Süd- und Mittelamerikas. Er lebt in einem Gebiet im Westen Amazoniens, das sich wie ein breites Band von Ostpanama, Kolumbien über Bolivien und Paraguay bis Rio de Janeiro in Brasilien hinzieht.
Aras sind meist Waldbewohner, die ihren sehr kräftigen Schnabel als Kletterhilfe, als \"dritten Fuß\" benutzen. Mit ihm können sie auch hartschalige Nüsse knacken. Ihren Mineralstoffbedarf decken sie durch das Fressen von Erde, die an bestimmten Plätzen aufgenommen wird. Dort fallen die Papageienschwärme verschiedener Arten lau lärmend ein. Papageien sind Höhlenbrüter und legen zwei bis drei Eier. Die Jungvögel werden häufig von Papageienfängern aus den Nestern gewildert und auf einem internationalen Schwarzmarkt verkauft.
Papageien sind eine stammesgeschichtlich sehr alte Vogelfamilie, die in den tropischen Regionen der Alten und Neuen Welt sowie in Australien und Neuseeland anzutreffen sind. Es sind heute 316 Arten bekannt.
Quetzal
Zur Vogelfamilie der Trogons gehören 34 Arten in Amerika, Asien und Afrika. Sie sind alle Bewohner der Regenwälder und einzig unter den Vögel sind bei ihnen die erste und zweite Zehe nach hinten orientiert. Die Trogonmännchen besitzen ein oft metallisch glänzendes und prächtiges Federkleid. Die Weibchen sind dagegen recht unscheinbar gefärbt. Beide bauen Nisthöhlen mit ihrem kurzen, kräftigen und \"gezähnelten\" Schnabel in morsche Baumstämme. Sie übernehmen aber auch Spechthöhlen oder die Nester von Wespen oder Baumtermiten.
Trogons sind schwer zu entdecken, da sie stundenlang unbeweglich auf Ästen oder Lianen sitzen. Das gilt selbst für die zweifellos schönste Trogonart Pharomachrus mocinno - den grün und rot schillernden Quetzal mit den ein Meter langen Schwanzfedern. Erst wenn das Männchen pfeilschnell seine Flugkunststücke hoch oben in den Bäumen vorführt, wird man auf den Vogel aufmerksam. Quetzale legen zwei hellblaue, nahezu kugelige Eier, die von beiden Eltern bebrütet werden.
Der Quetzal, Göttervogel und Freiheitsymbol der Maya und Atzteken ist heute bedroht durch das Schwinden seines Lebensraums, der Bergregenwälder zwischen dem südlichen Mexiko und Panama. Die Regenzeit (Mai bis August), während er auch brütet, verbingt der Quetzal paarweise in Höhen von 1000 bis 1400 Meter. Dannach zieht er in größeren Gruppen in einem Zeitraum von über acht Monaten langsam in Berghöhen von bis zu 3000 Meter. In Südamerika wird der Quetzal durch nahe verwandte Arten, wie den Pfauentrogon (Pharomachrus pavoninus) ersetzt.
Halsband-Waldsänger
Der Halsband-Waldsänger (Myioborus torquatus) ist ein häufiger Vertreter der Waldsänger (Fam. Parulidae) in Bergwäldern Costa Ricas und des westlichen Panamas ab 1600 Meter. Seine ökologischen Ansprüche sind gering, er findet sich in Primärwäldern genauso wie in gerodeten Arealen und Viehweiden. Sein Nest findet sich in umgekippten Baumstämmen oder in senkrechten Erdwänden. Es ist überdacht und enthält zwei bis drei weiß-braun gespenkelte Eier. Der Halsband-Waldsänger fängt seine Insektenbeute vom Boden bis in die Baumkronen hinauf.
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