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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Blutgruppen und rhesusfaktor



Um den Blutverlust nach schweren Verletzungen oder nach Operationen auszugleichen, muß häufig Blut von einem Spender auf einen Empfänger übertragen werden (Bluttransfusion). Dem österreichischen Arzt Karl Landsteiner (Nobelpreis 1930) ist die Entdeckung der Blutgruppen zu verdanken. Man unterscheidet vier Blutgruppen: A, B, AB und 0. In Österreich haben 40% Blutgruppe A, ebenfalls 40% 0, gefolgt von 15% mit B und zum Abschluß AB mit 5%. Im Blutplasma kommen Antikörper a (Anti-A) und b ( Anti-B) vor ( Serumfaktoren).


Im Falle des Zusammentreffens von Körperchenfaktor A und Serumfaktor a bzw. von B mit b kommt es aufgrund einer Eiweißunverträglichkeit zu einer Zusammenballung der roten Blutkörperchen (Agglutination) des Empfängerblutes und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation, vielleicht sogar zu mit tödlichem Ausgang. Grundsätzlich wird nur Blut der gleichen Blutgruppe übertragen, in Notsituationen kann die Blutgruppe 0 (kein Körperchenfaktor!) als Universalspender, die Blutgruppe AB (kein Serumfaktor) als Universalempfänger benutzt werden.
Der Rhesusfaktor wurde von Landsteiner und A. S. Wiener bei Bluttransfusionen von Rhesusaffen auf Meerschweinchen entdeckt. Das Blutkörperchenmerkmal Rhesus (Rh) ist bei ca. 85 % der Menschen vorhanden diese Menschen sind rhesuspositiv-Rh. bei ca. 15 % der Menschen fehlt es  rhesusnegativ- Rh. Beim Zusammentreffen von rhesuspositivem und rhesusnegativem Blut kommt es ebenfalls zur lebensbedrohlichen Agglutination.
Blutgruppen und Rhesusfaktoren sind erheblich, wobei die Blutgruppen A und B über die Blutgruppe 0 sowie rhesuspositiv über rhesusnegativ vorherrschen. Daher können Blutgruppenuntersuchungen mitunter bei Vaterschaftsgutachten (nur ausschließlich möglich) Anwendung finden. Allerdings werden heute in der Gerichtsmedizin vermehrt DNA-Analysen verwendet.
Das Kind einer rhesusnegativen Mutter und eines rhesuspositiven Vaters kann im Blut der Mutter die Bildung von Antikörpern hervorrufen, die vor allem bei weiteren Schwangerschaften den Embryo schwer schädigen. Durch Injizierung eines entsprechenden Serums wird diese Antikörperbildung unterdrückt.
Bei einer Blutspende wird etwa ein halber Liter Blut entnommen, dieses wird genauestens untersucht und meistens in Form von Blutkonserven in Blutbanken aufbewahrt. Dem Spender wird ein Blutgruppenausweis ausgestellt. Die Bestimmung der Blutgruppen erfolgt mittels zweier Testsera (a-Serum und b-Serum), die auf je einen Bluttropfen aufgebracht werden.

 
 

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