Häufigkeit und Ursachen
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Da Krebs gehäuft im Alter und als Folge der gestiegenen Lebenserwartung allein
deshalb häufiger als früher auftritt, sind statisch "altersgereinigte" Zahlen
aussagekräftiger:
Anfang der 90iger Jahre starben etwa 180 von 100 000 Männern an Krebs, bei
den Frauen kamen auf 100 000 etwa 115 Todesfälle durch Krebs.
Die - zumindest bei Frauen - recht gute Akzeptanz der
Früherkennungsuntersuchungen, der daher oft frühe Zeitpunkt der Diagnose und
veränderte therapeutische Möglichkeiten haben die Heilungschance verbessert.
Bei Männern überwiegen in Deutschland wie in anderen Industrienationen
Todesfälle durch Krebserkrankungen der Luftröhre, der Bronchien und der
Lunge, gefolgt von Magen- und Prostatakrebs. Bei Frauen sind Krebsformen der
Brust , des Dickdarms und Magens am häufigsten. Krebserkrankungen in der
Speiseröhre und im Mund- und Rachenraum nehmen zu. Hier werden Rauchen
und Alkoholkonsum als wesentliche Ursache angesehen.
Was eine Krebsart auslöste war lange Zeit unbekannt. Inzwischen weiß man
mehr über krebsauslösende und krebsfördernde Faktoren sowie die
psychologischen Hintergründe des Geschehens.
Jeder Mensch ist - je nach Wohnort, Arbeitsplatz und Lebensweise - täglich mehr
oder weniger ionisierenden Strahlen ausgesetzt. Radon und seine
Zerfallsprodukte geben energiereiche Strahlung ab und entweichen
natürlicherweise aus Boden und Gestein.
Viele Stoffe, mit denen man auf die eine oder andere Weise jeden Tag in
Berührung kommt, können möglicherwiese Krebs auslösen oder fördern:
Substanzen in der Luft, in der Nahrung, Farbstoffe, Konservierungsmittel,
Herbizide, Medikamente und Bekleidung. Es gibt lange Listen von
chemischen Stoffen oder Stoffgruppen, die als Karzinogene ( also krebsfördernd )
bezeichnet werden können. Einige habe ich euch auf dem Thesenblatt angeführt.
Weltweit werden rund 15 % aller Krebserkrankungen mit Viren als Mitursacher
in Zusammenhang gebracht - Mitursacher deshalb, weil Viren einenTumor nicht
direkt auslösen . Sie schleusen ihre DNA in die Wirtszellen ein und können so auf molekularer Ebene Veränderungen der DNA - Sequenz oder Wechselwirkungen mit bestimmten Genen induzieren, die die Wachstumsregulation der Zelle stören. Diese Erkenntnisse werden auch durch Laboruntersuchungen an Tieren oder an Zellkulturen gestützt. Nach wie vor umstritten ist die Frage nach Krebsgenen. Für eine Vererbung sprechen Beobachtungen, daß in manchen Familien Brustkrebs oder Darmpolypen als Vorläufer von Krebserkrankungen gehäuft vorkommen.
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