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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Beweise für die aufstellung dieser these



Sie finden sich in der vergleichenden Anatomie. Die Tiere, die einen gleichen Knochenbau (Bauplan) haben, lassen sich durch ihre Ähnlichkeit zu anderen Tieren in Gruppen zusammenfassen. Innerhalb dieser Großgruppen gibt es wiederum kleinere Gruppen, die sich untereinander noch ähnlicher sind. Doch können diese Tiere in den Kleingruppen ganz unterschiedlich aussehen und trotzdem sind sie sich im Knochenbau sehr ähnlich. Dies läßt sich durch ihre verschiedenen Lebensweisen erklären, denn eine verschiedene Lebensweise setzt eine verschiedene äußere Gestalt voraus und auch eine andere Gestaltung der Organe. Trotzdem kann der Bauplan des Körpers Ähnlichkeiten mit anderen Tieren besitzen. Umgekehrt davon haben Tiere unter gleichen Lebensbedingungen ohne eine Formverwandtschaft oft eine große äußere Ähnlichkeit. Ihr innerer Bau bleibt jedoch verschieden. Dies gilt z. B. für den Maulwurf und die Maulwurfsgrille, die beide eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, aber zu einer ganz anderen Gattung von Tieren gehören - der Maulwurf zu den Säugetieren, die Grille zu den Insekten.
Wale, um noch ein Beispiel zu nennen, und Fische sehen einander sehr ähnlich, doch nur im äußeren Bereich. Denn betrachtet man die beiden Skelette genauer, so fällt auf, daß die Flossen der beiden Tiere einander kaum ähneln. Die des Wales sehen eher wie die Grabhand eines Maulwurfes aus und deshalb gehört der Wal wie der Maulwurf zu den Säugetieren. Doch hat ein Säugetier vier Gliedmaßen und der Wal nur zwei. Aber wenn man den Wal und sein Skelett genau untersucht, findet man noch Reste von Beckenknochen und beim Grönlandwal sogar Stummel von Ober- und Unterschenkelknochen, die nicht herausragen, sondern schon verkümmert sind, da sie für den Wal in seinem Lebensraum funktionslos geworden sind. Hiermit läßt sich eindeutig beweisen, daß Wale von vierfüßigen Tieren abstammen und sich die Hintergliedmaßen im Laufe der Generationen zurückgebildet haben. Somit läßt sich feststellen, daß alle Tiere von einem ,,Urtier\" abstammen, wie z. B. die Säugetiere und Vögel sich aus einem ,,Urwirbeltier\" entwickelten.
Weitere Beweise der Abstammungslehre kommen aus der Entwicklungsge-schichte. Bei den Fröschen entsteht nicht sofort aus dem Ei ein Frosch, sondern der Jungfrosch durchläuft erst noch ein Kaulquappenstadium, in dem er einen Ruderschwanz und Kiemen besitzt. Für den Frosch ist dieses Stadium, in dem Kiemen gebildet werden, zweckmäßig, da Kaulquappen im Wasser aufwachsen. Alpensalamander dagegen ziehen ihre Jungen im Mutterleib auf, wo diese ebenfalls zeitweilig Kiemen ausbilden, die sie nicht einsetzen können. Diese Beobachtung ist auch bei Hühnerembryonen zu zu machen, die ebenfalls Kiemenblutgefäße ausbilden, die sich aber dann zurückbilden. Dadurch wird bewiesen, daß sich die Frösche (Amphibien) aus Tieren entwickelt haben, die dauernd mit Kiemen atmeten.
Nicht nur Darwin machte diese Beobachtung, sondern auch der bedeutendste Vertreter des Darwinismus des vorigen Jahrhunderts in Deutschland, Ernst Haeckel. Er faßte die Grundregel der Biogenetik in zwei Sätzen zusammen: ,,Jede Art zeigt in ihrer Entwicklung ihren Stammbaum auf. Die Entwicklung verschiedener Arten verläuft umso länger in gleicher Weise, je näher verwandt die betreffenden Arten sind\".
Als drittes Beweismittel gelten in der Wissenschaft die Erkenntnisse aus der Versteinerungskunde. Diese Beweise sind besonders wichtig, da die Überreste über die Tier- und Pflanzenwelt aus vergangenen Erd-zeitaltern berichten können. Da man in der Abstammungslehre von der Annahme ausgeht, die Tiere und Pflanzen haben sich von niederen zu höheren Lebewesen entwickelt, müßte in den Sedimentablagerungen der Erdkruste der ganze Entwicklungsgang und der Stammbaum der heutigen Tier- und Pflanzenwelt zu finden sein. Doch werden nicht alle Lebe-
wesen versteinert. Tiere z. B. haben bessere Eigenschaften als Pflanzen, da bei ihnen Schalen und Skelette vorhanden sind. So sind die Ver-steinerungsfunde lückenhaft, doch geben sie über einen großen Teil der Stammbäume Aufschluß. Das beste Beispiel für die Erfolge der Ausgrabungen hinsichtlich der Abstammungslehre ist der Urvogel (Archaeopteryx). Er besaß ein vollentwickeltes Federkleid und vogelartige Füße, einen eidechsenartigen langen Schwanz, drei freie bekrallte Finger an den Flügeln und einen bezahnten Kiefer. Hiermit vereinte er viele Tiere in einem Körperbau.

 
 

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