Die schizophrene Erkrankung tritt manchmal unerwartet auf, in anderen Fällen nach einem unbedeutenden Ereignis, etwa nach einem kleinen Unfall, das der Durchschnittsmensch ohne außergewöhnliche Beschwerden bewältigen könnte.
Obwohl die Schizophrenie in jedem Alter auftreten kann, ist die auffälligste Periode zwischen dem 18. und 24. Lebensjahr.
Ein Mensch, der an Schizophrenie erkrankt, beginnt irrational zu denken, seine Gedanken verwirren sich. Er sieht die Welt in ungewöhnlicher Weise - in schneller Bewegung, so schnell, dass er damit nicht Schritt hält. Abwegige Ideen (wie die, dass seine Tante ihn vielleicht anrufen könnte), erfüllen ihn offensichtlich einige Stunden nach Ausbruch der Krankheit, eine Wahnvorstellung jagt die andere. Er sieht Dinge bereits in anderer, verwirrter Weise, und er versucht die Realität umzudeuten.
2.1 Akute Anzeichen
Frühsymptome werden oft ignoriert. Für viele von uns sind sie schwer zu erkennen, man glaubt gar nicht, an Schizophrenie erkrankt zu sein. Diejenigen, die von der Krankheit bereits betroffen sind, schlagen oft zwei Fluchtwege ein: Der erste ist sexuelles Verhalten, das mit der bisherigen Persönlichkeit des Patienten nicht in Einklang steht und zu noch größerer Unzufriedenheit führt. Der zweite ist der unmäßige Gebrauch nicht nur von Marihuana oder Haschisch, sondern auch von Meskalin oder LSD. Während der erste Weg, so anstößig er manchen Menschen erscheinen mag, den Ausbruch einer Psychose verzögern kann, wird er durch den zweiten oft beschleunigt.
Es gibt Symptome, die als Warnsignale auf den Ausbruch einer Schizophrenie hinweisen können, aber nicht unbedingt zu einer Schizophrenie führen müssen: beispielsweise das Heimweh von Jugendlichen, die sich in einem fremden Land verloren fühlen und sich fürchten, den Kontakt zu den ihnen vertrauten Personen daheim zu verlieren. Auch im Gefolge der Mutterschaft gibt es solche Anzeichen:
Die Geburt eines Kindes ist ein Ereignis, dem in der Regel mit Freude entgegengesehen wird. Wenn das Kind geboren ist, kann - in nicht sehr häufig vorkommenden Fällen - der Mutter die Realität aber auch anders erscheinen; einige Tage nach der Entbindung beginnt sich die Frau ängstlich, mißtrauisch und nervös zu fühlen. Sie kann dann in einer typisch schizophrenen Art irrational oder von einer tiefen Depression erfasst werden.
Einige Fachleute sind der Ansicht, dass es besser sei, eine schizophrene Episode durchzumachen und dann zu genesen, als sie zu vermeiden und die Krankheit in einem latenten Zustand zu halten. Der Ausbruch einer Krankheit stärkt ihrer Meinung nach die Persönlichkeit.
2.2 Schleichende Anzeichen
Die im Folgenden wiedergegebenen Symptome sind keine sicheren Hinweise auf eine Schizophrenie. Aber das Risiko, dass Menschen mit solchen Anzeichen an Schizophrenie erkranken, ist verglichen mit der übrigen Bevölkerung doch um ein Vielfaches höher.
1. Die Persönlichkeit des oder der Betreffenden hat sich in auffälliger Weise verändert. Er wirkt weniger wach, zögernder und unentschiedener. Wenn er z. B. ein guter Schüler war, ist er jetzt weitaus weniger fleißig und in Gefahr zu versagen. In anderen Fällen tritt das Gegenteil ein. Der Patient ist viel extrovertierter, manchmal geradezu impertinent. War er zuvor eher schüchtern und in mancher Hinsicht konservativ, so macht er jetzt anderen Anträge oder provoziert sie mit anzüglichen Worten und Gesten.
2. Der Betreffende ist ruhelos, immer aktiv, stellt viele überflüssige Fragen, wird sehr empfindlich und mißdeutet harmlose Bemerkungen von Familienmitgliedern und anderen oder vesteht sie als abwertende Anspielungen: Wenn eine Mutter z. B. ihre Tochter fragt, warum sie ein bestimmtes Kleid trage, kann die Tochter diese Bemerkung als unerträgliche Kritik und Verletzung ihrer Selbstachtung interpretieren, als hätte die Mutter sagen wollen: "Wie unpassend, dieses Kleid zu tragen." Manchmal ereignen sich diese Missverständnisse bei der Arbeit: Der Betreffende hat das Gefühl, sein Chef sei unfair, verlange zu viel oder mache unangebrachte Bemerkungen.
3. Ein weiteres Merkmal ist ein allmählicher Rückzug aus dem Leben. Der Betreffende wird immer reservierter und verschlossener, ein in sich gekehrter Mensch. Es ist als trenne ihn eine unsichtbare Schranke vom Rest der Welt. Er wirkt weniger spontan, und in manchen Fällen, in denen er noch persönliche Beziehungen aufrecht erhält, scheint er sich von anderen manipulieren zu lassen.
4. Der Betreffende ist sehr unsicher und ängstlich. Seine Angst ist von Zweifel durchsetzt. Er hat immer geringere Hoffnung, dass er bei etwas Erfolg haben könnte. Er hat das Gefühl, er werde bei allem scheitern. Er kann sogar unter irrationalen Ängsten leiden.
2.3 Falsche Anzeichen
Eine Eigenschaft, die manche Menschen in Alarmzustand versetzt und sie an Schizophrenie denken lässt, ist Leichtgläubigkeit, z. B. wenn manche Menschen behaupten, dass sie an die Wiedergeburt glauben oder Kontakt mit Geistern haben, oder wenn sie fliegende Untertassen sehen. Dass solche Gedanken irrational und Anzeichen von Schizophrenie sein können, muss in Betracht gezogen werden. Jedoch sollte zunächst geprüft werden, ob z. B. ein Jugendlicher von speziellen Gruppen (Sekten) oder durch Filme beeinflusst ist.
Manche Menschen sind der Auffassung, dass Phobien (= Ängste vor bestimmten Dingen) zu Schizophrenie führen können. Sie führen aber im Allgemeinen nicht zu Schizophrenie.
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