Neben der strengen Hierarchie, die unter den Ringern im Heya eingehalten wird, gibt es noch eine Menge anderer Symbole und Traditionsformen im Sumokampfsport.
Vor dem Kampf verstreuen die Kämpfer Salz in den Ring als Zeichen der Geistervertreibung. Außerdem sind in der Ringmitte Opfergaben versteckt oder vergraben - Nüsse, Kastanien, Reis, Seetang, getrockneter Tintenfisch und Salz. Sogar einen Tag vor Turnierbeginn werden von den Schiedsrichtern, die in einer traditionellen weißen Robe gehüllt sind, bestimmte Zeremonien am Kampfring abgehalten.
Der Ring, dessen Kreis unsere Erde symbolisieren soll, ist in eine großes Quadrat gefasst, dessen Bedeutung man dem Universum zuteilt.
Wenn zum Beispiel ein Sumotori aus dem Profisumosport zurücktritt, so wird vor dem gesamten Publikum seine Haarpracht (die als Schmuck und zum Schutz vor Verletzungen dient, wenn dieser Sumotori auf den Kopf fällt) abgeschnitten. Dieser Sumotori bekommt dann die Erlaubnis in einem Heya als Trainer oder Leiter arbeiten zu dürfen.
Vor den Turnierkämpfen präsentieren sich alle Beteiligten in prunkvollen Hüftschürzen, die aus Brokatseide gefertigt wurden und bis zu 300.000 Euro kosten können. Dabei stellen sich die Teilnehmer in einem Kreis auf. Wenn der japanische Kaiser mit seiner Familie bei einem solchen Turnier anwesend ist, so wird darauf geachtet, dass man der Kaiserfamilie bei der Aufstellung keinesfalls den Rücken zukehrt. Denn eine solche Geste gilt als äußerst beleidigend und respektlos.
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