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sport artikel (Interpretation und charakterisierung)

Beschreibung einer reaktiven arbeitsweise.



Bei der Beschreibung muskulärer Arbeitsweisen sind systematisch drei Varianten zu unterscheiden. Die isometrische (statische) Kontraktion ist gekennzeichnet durch eine muskuläre Spannungssteigerung gegen einen unbeweglichen Widerstand, ohne daß sich die Länge des Muskels dabei ändert. Eine konzentrische (überwindende) Muskelkarbeit bewegt eine Last, deren Gewichtskraft den Betrag der Maximalkraft des Übenden nicht überschreiten kann. Bei dieser Bewegung verkürzen sich die arbeitenden Synergisten, z.B. m.brachialis und m.biceps brachii bei der Beugung des Ellenbogengelenks.
Die exzentrische (nachgebende) Arbeitsweise eines Muskels wird bedingt durch eine Verlängerung der arbeitenden Muskulatur und kann deshalb auch mit einer Last funktionieren, deren Gewicht über das Maximalkraftniveau des Übenden hinausgeht. So wird beispielsweise beim desmodromischen Krafttraining ein unüberwindbarer Widerstand maschinell bewegt, den der Überwindende mit aller willkürlich erzeugbaren Kraft aufhalten oder zumindest verlangsamen soll.
Dem reaktiven Krafttraining, bzw. dem plyometrischen Training liegt eine kombiniert exzentrisch-konzentrische Bewegungsform zu Grunde. Dies läßt sich anschaulich an der Grundbewegung des Absprungs im Sport erklären. Zunächst erfolgt mit Aufsetzen des Sprungbeines als Reaktion auf den dabei auftretenden Kraftstoß eine Dehnung der Sprungmuskulatur (m. gastrocnemius, m. soleus, m. quadriceps femoris u.a.), die sich dann möglichst schnell (nach einer Amortisationsphase von 50 - 100 ms) in der konzentrischen Arbeitsphase kontrahieren soll. Wie dieser Dehnungsprozeß der Sprungmuskulatur genau abläuft wird noch zu klären sein. Festzuhalten bleibt erstens, daß sich nach einer exzentrischen Phase, in der der Muskel an Länge und Tonus zunimmt, weitgehend verzögerungsfrei eine konzentrische Arbeitsweise anschließen muß, die im Sprung die eigentliche Zielbewegung ausmacht. Zweitens ist die Amortisationsphase so kurz, daß die nachfolgende Kontraktion nicht willkürlich innerviert werden kann. Der diesem Phänomen zu Grunde liegende Mechanismus wird in Kapitel 2.2.1 behandelt.

 
 

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