Man kann sicherlich davon ausgehen, dass jeder Sportunterricht auf die Leitideen gestützt ist, aber definitiv nicht alle genannten Aspekte in die Tat umgesetzt werden können. Es ist eine Frage der Klasse bzw. des Sportkurses, wie stark auf einzelne Aspekte eingegangen wird und wie sehr die Gruppe diese Aspekte in Anspruch nehmen kann, um an ihnen zu wachsen. Im Gegensatz zu anderen Fächern kann im Sportunterricht mehr Rücksicht auf die Fähigkeiten der Einzelnen genommen werden. Die soziale Erziehung aller Schüler wird angesprochen und fachimmanent eingefordert. Jeder in der Gruppe kann an bemängelten Aspekten individuell arbeiten, wobei der Lehrer mit seinem psychologischen Wissen wegweisend eingreift und hilfreich unterstützt.
Des Weiteren wird gefordert, dass die im Alltag inaktiven Kinder von der Schule stärker in Bewegung gebracht werden, um Körperorgane zu stärken und die Motorik zu fördern. Die heutige Jugend lebt unter ständiger \"Spannung\", ist folglich nervös und kann aggressiv reagieren, ohne diese Aggressivität kanalisieren zu können. Diese Spannungen sollen durch intensives Bewegen oder besondere Entspannungsübungen abgebaut werden.
Durch den Schulsport sollen beim Kind und Jugendlichen pädagogisch-selbstbewusste eigene Ideen für ein dauerhaftes gesundheitsförderliches, sportliches Bewegen entwickelt werden, entsprechend dem derzeitigen gesundheitswissenschaftlichen Erkenntnisstand.
Diese vielen Anforderungen sind hochgesteckte Ziele für den Sportunterricht und können meistens nur ansatzweise erreicht, sollten aber dennoch nicht aufgegeben werden. Meinem Erachten nach müsste es noch viel mehr Sport- und Bewegungszeiten im Laufe eines Schulmorgens geben. Denn Bewegung fördert Körper, Seele und Geist.
|