Die Abklingbecken der 19 noch laufenden deutschen Atomkraftwerke (AKW) bieten insgesamt Platz für 4000 Tonnen hochradioaktiver Abfälle. Brennelemente von einem ins andere Atomkraftwerk zu verschieben, ist nicht erlaubt.
Bisher existieren zwei Zwischenlager für Atommüll: in Gorleben (Niedersachsen) und Ahaus (Nordrhein-Westfalen). Ihre Kapazität beläuft sich auf insgesamt 5300 Tonnen Abfälle. Zwischenlagern heißt: Abgebrannte Brennelemente aus den AKW oder verglaste hochaktive Abfälle aus der WAA werden in sogenannte Castor-Behälter verpackt und in scheunenähnlichen Hallen abgestellt - ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen.
Laufen die deutschen AKW weiter, wächst auch der Müllberg Jahr für Jahr. Die vorhandenen Lagerkapazitäten werden dann bald nicht mehr ausreichen. Die von Gorleben wurde 1995 erhöht und es läuft ein Antrag, um die Kapazität von Ahaus erweitern zu dürfen. Gleichzeitig plant die Atomindustrie in Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) ein neues Zwischenlager. Und die Betreiber der Atomkraftwerke Obrigheim und Philippsburg kündigten an, mehr Platz vor Ort an den Anlagen schaffen zu wollen.
Als Warteschleife für ihren Atommüll kommen die Zwischenlager den Atomstrategen gerade recht. Denn was erst einmal für 50 bis 100 Jahre in einer Scheune verschwinden kann, braucht jetzt kein Endlager. So läßt sich das Entsorgungsdesaster noch weitere Jahre verharmlosen - und das Problem des Wohin auf künftige Generationen abwälzen.
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